Alles begann mit einer Krankheit: Das ist die Geschichte hinter dem Steiff-Teddybär
Giengen an der Brenz - Die Geschichte des Teddybären mit dem Knopf im Ohr beginnt eigentlich mit einem traurigen Ereignis.
Als Margarete Steiff, die spätere Gründerin des Unternehmens, 18 Monate alt ist, erkrankt sie an hohem Fieber.
Ihre Beine sind gelähmt, den rechten Arm kann sie nur unter Schmerzen belasten. Die Diagnose: Kinderlähmung. Doch Margarete lässt sich davon Zeit ihres Lebens nicht unterkriegen.
Sie macht eine Schneiderlehre, wird 1877 selbstständig und stellt einen kleinen Stoffelefanten als Nadelkissen her - der als Kinderspielzeug schnell zum Verkaufsschlager wird.
1880 wird die Margarete Steiff GmbH gegründet. 1892 sei der erste illustrierte Steiff-Katalog erschienen, der das inzwischen stark gewachsene Sortiment zeigte, heißt es beim Steiff Museum in Giengen an der Brenz.
Neben Elefanten gehörten nun etwa auch Affen, Esel, Pferde, Kamele, Schweine und Giraffen dazu.
Bis der berühmte Teddybär entsteht, dauert es allerdings noch ein paar Jahre: Margaretes Neffe Richard Steiff entwirft den Bären "55 PB" im Jahr 1902 nach seinem Eintritt ins Unternehmen. Es ist weltweit der erste Plüschbär mit beweglichen Armen und Beinen.
Bär wird nach US-Präsident benannt
Seine Tante Margarete bleibt zunächst skeptisch, aber ein US-Händler ist begeistert davon und bestellt auf einer Messe gleich 3000 Exemplare, wie das Museum in der Firmenhistorie weiter schreibt.
Ab 1906 sei das Plüschtier unter dem Namen "Teddybär" verkauft worden – benannt nach dem amerikanischen Präsidenten Theodore "Teddy" Roosevelt. Bis heute ist es das berühmteste Produkt des Unternehmens.
Margarete Steiff stirbt 1909 im Alter von 61 Jahren an den Folgen einer Lungenentzündung. Ihre Neffen übernehmen die Führung des Unternehmens, das in diesem Jahr sein 140-jähriges Jubiläum feiert.
Für die Steiff Gruppe arbeiten nach Angaben einer Sprecherin heute rund 1600 Mitarbeiter, sie erwirtschaftete 2019 einen Umsatz von 112 Millionen Euro.
Titelfoto: Marijan Murat/dpa