Ferienzeit im Ländle startet heute: Alles, was jetzt wichtig ist!
Stuttgart - Am heutigen Mittwoch, dem letzten Schultag vor den Sommerferien, werden an den Schulen im Südwesten die Zeugnisse ausgegeben. Fünf Dinge, die zum Beginn der Sommerferien wichtig sind.
Wie lange ist frei?
Wenn am Mittwochmittag an den rund 5300 Schulen in Baden-Württemberg die Schulglocke zum vorerst letzten Mal erklingt, beginnen für knapp 1,5 Millionen Schülerinnen und Schüler sowie für rund 140.000 Lehrerinnen und Lehrer die Sommerferien. Diese dauern auch in diesem Jahr gut sechs Wochen.
Wenn dann auch zwei Tage später in Bayern das Schuljahr endet, sind alle Schülerinnen und Schüler in Deutschland für einige Tage zeitgleich in den Ferien. Der erste Schultag im neuen Schuljahr ist im Südwesten dann wieder am 9. September.
Wie steht es um den Reiseverkehr?
Wer direkt in den Sommerurlaub startet, muss mit größeren Verkehrsbehinderungen rechnen. Erste Ausläufer der Reisewelle dürften sich der Prognose zufolge schon ab Mittwoch auf den Autobahnen im Südwesten bemerkbar machen.
Die stärkste Stau-Belastung wird am Freitag und Samstag erwartet. "Zeitlich flexible Urlauber sollten idealerweise im Zeitraum Dienstag bis Donnerstag in der ersten Ferienwoche starten", riet der Abteilungsleiter für Verkehr und Umwelt beim Autoclub ADAC Württemberg, Holger Bach.
Als staugefährdete Strecken gibt der Automobilclub die A5 (Karlsruhe-Basel), die A6 (Mannheim-Heilbronn-Nürnberg), die A7 (Würzburg-Ulm-Füssen/Reutte), die A8 (Karlsruhe-Stuttgart-München) und die A81 (Stuttgart-Singen) jeweils in beide Richtungen sowie den Großraum Stuttgart an.
Was wird in Sommerschulen geboten?
Für Schülerinnen und Schüler, die noch Nachholbedarf bei bestimmten Themen oder auch bei der deutschen Sprache haben, bietet das Land meist gegen Ende der Sommerferien eine einwöchige sogenannte Sommerschule an.
An 69 Standorten im ganzen Land können Schülerinnen und Schüler in den Fächern Deutsch, Mathe und teils auch Englisch schulische Defizite aufholen. Zudem gibt es ein Rahmenprogramm mit externen Partnern wie Sportvereinen, Kultureinrichtungen oder Naturschutzorganisationen.
Welche Hausaufgaben hat die Politik?
Bildungsverbände geben der Kultusministerin Theresa Schopper (63, Grüne) eine Reihe von Hausaufgaben für die unterrichtsfreie Zeit mit. So wünscht sich der Philologenverband, der Gymnasiallehrerinnen und -lehrer im Südwesten vertritt, von der Ministerin mehr Zeit für Schülerinnen und Schüler und für den Unterricht durch eine Entlastung von Bürokratie- und Verwaltungsaufgaben.
Mit Blick auf die Rückkehr zum neunjährigen Gymnasium solle Schopper zudem eine langfristige Personalplanung vornehmen, so die Vorsitzende Martina Scherer.
Der Landeschef des Verbands Bildung und Erziehung (VBE), Gerhard Brand, forderte eine stärkere Einbeziehung der Elternhäuser bei der Bildung ihrer Kinder. Zudem solle die Ministerin die Gesundheit von Lehrkräften stärker in den Blick nehmen.
Was bedeuten die Ferien für die Referendare?
Mit Beginn der Sommerferien endet auch für viele Referendare die Ausbildung. Die meisten von ihnen werden nach Angaben der GEW erst zum neuen Schuljahr eingestellt - und damit nicht über die Sommerferien bezahlt. Laut GEW trifft das rund 4000 angehende Lehrkräfte.
"Die grün-schwarze Landesregierung zeigt sich mit diesem unwürdigen Verhalten erneut als Arbeitgeber, der die Zeichen der Zeit nicht erkannt hat", kritisierte die GEW-Chefin Monika Stein.
Das Kultusministerium betonte, dass nach dem Ende des Referendariats auch die Bezahlung ende - wie auch in anderen Branchen. Befristet beschäftigte Lehrerinnen und Lehrer werden bereits seit letztem Jahr über die Sommerferien weiter bezahlt.
Titelfoto: Felix Kästle/dpa