Erschreckende Studie: So viele Drittklässler im Südwesten haben Defizite in der Schule!

Stuttgart - Neue Vergleichsarbeiten zeigen: Viele Drittklässlerinnen und Drittklässler in Baden-Württemberg haben noch Nachholbedarf beim Rechnen, Lesen und Zuhören.

Schreiben fällt vielen Drittklässlern im Ländle schwer.
Schreiben fällt vielen Drittklässlern im Ländle schwer.  © Sebastian Gollnow/Deutsche Presse-Agentur GmbH/dpa

Wie aus den Ergebnissen der bundesweiten Vergleichsarbeiten (VERA) hervorgeht, erreichten 24 Prozent der rund 80.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Vergleichsarbeiten in Klasse 3 beim Lesen nicht die Mindeststandards, die für den Abschluss der Grundschule nach Klasse 4 vorgesehen sind.

Beim Zuhören verfehlten 28 Prozent die Mindestanforderungen, beim Rechnen sogar 29 Prozent.

Besonders häufig verfehlen der Studie zufolge Kinder die Mindeststandards, die zu Hause überwiegend nicht Deutsch sprechen. Schülerinnen und Schüler mit deutscher Alltagssprache erreichten deutlich häufiger höhere Kompetenzstufen, heißt es in der Auswertung.

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Kultusministerin Theresa Schopper (63, Grüne) sieht sich durch die Ergebnisse der Vergleichstest in ihrem Kurs bestärkt.

"Wir haben die richtigen Schwerpunkte bereits gesetzt. Jetzt ist es von großer Bedeutung, dass wir die Bildungsreform, vor allem bei der Frühförderung, konsequent umsetzen und einen langen Atem beweisen", sagte Schopper.

Hilfe bei Sprachproblemen schon in der Kita

Ende April hatte sich Grün-Schwarz zudem auf ein Programm zur Sprachförderung an Kitas und Grundschulen geeinigt. Damit sollen Kinder mit Sprachproblemen frühzeitig gefördert werden.

Sprechen die Kinder danach noch immer nicht ausreichend Deutsch, um eine Grundschule besuchen zu können, sollen sie ab dem Schuljahr 2026/2027 in sogenannten Juniorklassen gefördert werden.

Für das Programm rechnet die Koalition im kommenden Doppelhaushalt mit Kosten in Höhe von 100 Millionen Euro pro Jahr. Es soll in den kommenden Jahren Schritt für Schritt umgesetzt werden.

Erste Maßnahmen sollen dem Konzept zufolge im kommenden Schuljahr greifen. Der Endausbau ist demnach für das Jahr 2028/2029 vorgesehen.

Titelfoto: Sebastian Gollnow/Deutsche Presse-Agentur GmbH/dpa

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