Doktorarbeit im Ländle immer unbeliebter
Stuttgart - Die Zahlen sprechen eine klare Sprache! Im vergangenen Jahr haben in Baden-Württemberg deutlich weniger Menschen mit einer Promotion begonnen als noch im Jahr davor.
Nach Informationen des Statistischen Landesamtes vom heutigen Dienstag haben im vergangenen Jahr 5244 Menschen ihre Promotion an einer Hochschule im Südwesten begonnen. Dies bedeutet einen Rückgang von rund zehn Prozent im Vergleich zu 2021. Damals lag die Zahl der neu angefangenen Promotionen bei immerhin 5841.
Das Wissenschaftsministerium hat jedoch eine plausible Erklärung hierfür parat: Die hohe Zahl an neu begonnenen Promotionen im Jahr 2021 seien demnach lediglich ein Ausreißer nach oben gewesen.
Man vermute einen "Nachholeffekt" bei Promovierenden aus dem Ausland. Zu Beginn der Corona-Pandemie sei die internationale Mobilität weitgehend zum Erliegen gekommen. Infolgedessen sei es möglich, dass internationale Promotionsinteressierte ihren Aufenthalt an einer baden-württembergischen Hochschule oder Forschungseinrichtung um ein Jahr verschoben hätten.
Aufgrund des hohen Ausländeranteils unter Promovierenden in Baden-Württemberg könnten sich Schwankungen im internationalen Mobilitätsverhalten stark bemerkbar machen.
Insgesamt liefen im Ländle im vergangenen Jahr laut Statistikamt gut 32.000 Promotionsverfahren. Auffällig: Allein ein Drittel davon in den Bereichen Humanmedizin und Gesundheitswissenschaften.
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