Deutlich mehr Teilnehmer als gedacht: Tausende nach Abstimmung über Migration auf der Straße

Von David Nau

Karlsruhe - Mehrere Tausend Menschen haben in verschiedenen Städten im Südwesten gegen die gemeinsame Abstimmung von CDU und AfD über Vorhaben in der Migrationspolitik demonstriert.

In Karlsruhe zogen circa 5000 Menschen auf die Straße.  © Christoph Schmidt/dpa

In Karlsruhe protestierten deutlich mehr Menschen als zunächst gedacht. Dort zogen nach Polizeiangaben rund 5000 Menschen durch die Innenstadt. Dabei blieb einem Polizeisprecher zufolge alles zunächst friedlich.

Die Veranstalter hatten der Stadtverwaltung zufolge mit etwa 500 Teilnehmern gerechnet.

Einige Demonstrantinnen und Demonstranten schwenkten Regenbogenfahnen, auf Transparenten war "Es ist nicht mehr 5 vor 12 – es ist fast 19:33", "Nie wieder ist jetzt" oder "Nee zur AfD" zu lesen.

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In Stuttgart kamen laut Veranstaltern rund 44.000 Menschen zusammen. Die Polizei wollte sich auf Nachfrage zur Teilnehmerzahl nicht äußern. Man gebe hierzu keine Auskünfte, sagte eine Sprecherin.

Zu der Kundgebung "Wie sind die Brandmauer!" hatten mehrere Organisationen aufgerufen – darunter der BUND Baden-Württemberg.

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Auch Proteste in kleineren Städten

In ganz Baden-Württemberg hat es am Samstag Demonstrationen gegeben.  © Christoph Schmidt/dpa

In Mannheim gingen die Menschen unter dem Motto "Wir sind die Brandmauer" auf die Straße. Die Veranstalter hatten vor der Kundgebung auf dem Alten Messplatz mit rund 2000 Teilnehmern gerechnet, die Polizei zählte einem Sprecher zufolge rund 5000 Demonstrantinnen und Demonstranten.

Auch in Schwäbisch Gmünd, Müllheim bei Freiburg, Walldorf, Bad Krozingen und Friedrichshafen waren Demonstrationen angekündigt. Ein Polizeisprecher sprach von 200 Teilnehmern an der Versammlung in Friedrichshafen am Abend.

Am Donnerstag hatten in Freiburg bereits rund 11.000 Menschen protestiert. Am Sonntag ist zudem eine größere Demonstration in Ulm geplant.

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Hintergrund der Proteste ist, dass CDU und CSU am Mittwoch im Bundestag gemeinsam mit den Stimmen der AfD und der FDP einen Antrag zur Verschärfung der Migrationspolitik verabschiedeten. Erstmals beschaffte die AfD dabei im Plenum eine Mehrheit.

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