"Bilderbuchheilung" in Freiburg: Finn (2) besiegt seltene Erbkrankheit

Von Anika von Greve-Dierfeld

Freiburg - Finn ist erst zwei und hat schon viel hinter sich. Die seltene Erbkrankheit Septische Granulomatose brachte sein kleines Leben aus den Fugen.

Mutter Michelle Weinhold freut sich, dass Finn (2) bald wie ein normales Kind in den Kindergarten gehen kann.  © Philipp von Ditfurth/dpa

An der Uni-Klinik in Freiburg wurden dem Zweijährigen erfolgreich Stammzellen aus dem Knochenmark eines Spenders transplantiert - der kleine Junge hat nun ein ganz normales Leben vor sich.

"Er ist geheilt", sagt der behandelnde Arzt an der Freiburger Kinderklinik, Carsten Speckmann. Der Junge aus Bremerhaven (Bremen) mit nach einer Chemotherapie noch etwas fusselig nachgewachsenen Haaren lacht, spielt, ist munter und fröhlich.

So rosige Zeiten gab es nicht immer. Finns Diagnose waren mehrere schwere Infektionen und Entzündungen an Haut und Lymphknoten vorausgegangen. Sie ließen die Ärzte erst rätseln und brachten sie dann auf die richtige Spur.

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Septische Granulomatose ist eine seltene angeborene Störung des Abwehrsystems, die nur etwa einmal unter 200.000 Menschen auftritt. Früher war sie unheilbar. Heute nicht mehr.

Als die Diagnose dann fest- und die Transplantation von Stammzellen im Raum stand, musste ein Spender gefunden werden. Es fand sich nicht nur einer, es fanden sich elf, die potenziell geeignet gewesen wären, erzählt Finns Mutter Michelle Weinhold.

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Mutter möchte Spender kennenlernen

Wären Finn keinen Stammzellen transplantiert worden, wäre seine Lebenserwartung deutlich geringer gewesen.  © Philipp von Ditfurth/dpa

Vor der Transplantation fand die Chemotherapie statt. Sie ist ein Muss, denn durch sie wird das Immunsystem vor der Transplantation komplett heruntergefahren, erläutert Speckmann.

Dann folgte der Eingriff. Durch die neuen Stammzellen des Spenders wurde das fehlerhafte Immunsystem neu aufgebaut.

Finn habe das alles sehr gut weggesteckt, erzählt seine Mutter. Heute sieht das Blutbild des Jungen aus wie das eines Gesunden. "Bilderbuchheilung", nennt Speckmann dies. Finn darf nach mehreren Monaten der Behandlung in Freiburg wohl im März wieder nach Hause.

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Weinhold ist dem Spender unendlich dankbar. "Ich möchte ihn gerne kennenlernen, wenn er das auch will, ich möchte ihn einfach mal umarmen", sagt sie. Zwei Jahre muss sie warten, bis eine Kontaktaufnahme möglich wäre.

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