An vielen Schulen im Südwesten fällt Unterricht aus: Das sind die Gründe

Stuttgart - Wenige Wochen nach dem Start ins neue Schuljahr kämpfen viele Schulen im Südwesten aus Sicht der Lehrergewerkschaft VBE mit Unterrichtsausfall.

Oftmals müssen zwei Klassen zusammen gelegt werden.
Oftmals müssen zwei Klassen zusammen gelegt werden.  © Marijan Murat/dpa

Aus einer nicht repräsentativen Umfrage des Verbands unter mehr als 1000 Schulleitungen geht hervor, dass an fast der Hälfte der befragten Schulen in der dritten Schulwoche bereits Unterricht ausfallen musste.

An vier von zehn Schulen hätten Klassen zusammengelegt werden müssen, an jeder zweiten Schule müssten die Lehrkräfte Überstunden leisten, sagte VBE-Landeschef Gerhard Brand in Stuttgart.

Als Grund für die Lücken im Stundenplan nannte Brand unter anderem Krankheitsausfälle, Schwangerschaften, Fortbildungen und eine mangelnde Personalreserve, um solche Fälle abzufedern.

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Im Vergleich zum Vorjahr sieht die Gewerkschaft aber auch eine Verbesserung bei der Versorgung mit Lehrkräften. Demnach gaben bei der Umfrage 30 Prozent der befragten Schulleitungen an, ihre Schule sei zu 100 Prozent mit Lehrkräften versorgt.

Im Vorjahr hatten das nur 25 Prozent der Befragten angegeben, im Jahr 2022 nur 21 Prozent.

Der Lehrermangel im Südwesten hat Auswirkungen auf den Schulalltag.
Der Lehrermangel im Südwesten hat Auswirkungen auf den Schulalltag.  © Julian Stratenschulte/dpa

250 offene Lehrerstellen

An der Umfrage nahmen nach Angaben der Gewerkschaft vom 23. bis 27. September 1053 Schulleitungen teil. Insgesamt gibt es im Südwesten rund 4000 allgemeinbildende Schulen. Er gehe davon aus, dass tendenziell eher die Schulen geantwortet hätten, die nicht ausreichend mit Lehrkräften versorgt seien, sagte Brand.

Kultusministerin Theresa Schopper (63, Grüne) hatte wenige Tage vor Schulbeginn mitgeteilt, dass noch 250 Lehrerstellen im Südwesten unbesetzt seien.

Im Jahr zuvor hatte dieser Wert noch bei 565 Stellen gelegen. Inzwischen seien auch diese Stellen im Wesentlichen besetzt, teilte ein Sprecher des Ministeriums mit.

Titelfoto: Marijan Murat/dpa

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