Erstes Bundesland will Gendern in Behörden verbieten
Stuttgart - Gendern soll in der Sprache der Landesbehörden in Baden-Württemberg verboten werden.
Man werde in einer Verwaltungsvorschrift festhalten, dass Sonderzeichen wie Binnen-I und Gendersternchen in der Verwaltungssprache künftig nicht mehr zulässig seien, verkündete Innenminister Thomas Strobl (63, CDU) am heutigen Dienstag in Stuttgart.
Das würde dann etwa gelten für Schriftverkehr von Ministerien oder Regierungspräsidien. Schulen und Hochschulen sollen davon zunächst nicht betroffen sein.
Zuvor hatte das Innenministerium einen Antrag für ein Volksbegehren gegen eine Genderpflicht an Schulen und Behörden abgelehnt - aus formalen Gründen. Die Initiatoren hatten viele tausende Unterschriften gesammelt und eingereicht.
In dem Gesetzentwurf heißt es, dass die Landesregierung und die ihr nachgeordneten Behörden sowie alle übrigen Einrichtungen des Landes auf Vorgaben zum Gebrauch geschlechtsneutraler Änderungen und Zusätze verzichten sollten.
Vorreiter-Rolle für Südwesten
Baden-Württemberg würde mit einem Gender-Verbot für alle Behörden eine Vorreiter-Rolle einnehmen.
Beschränkungen für Sonderzeichen gab es in anderen Bundesländern zuletzt nur für Schulen und bestimmte Behörden - so etwa das Kultusministerium in Sachsen.
"Gendersprache ist exklusiv, sie baut keine Brücken, sondern reißt Gräben auf", betonte der CDU-Fraktionschef von Baden-Württemberg, Manuel Hagel (35) im Rahmen der Debatte.
Titelfoto: Sebastian Gollnow/dpa