46 Jahre später: DNA-Spur verbindet US-Soldat mit Mord an deutscher Frau!

Ludwigsburg - Ein US-Amerikaner wurde verhaftet, nachdem Beweise von einem Tatort aus dem Jahr 1978 im baden-württembergischen Ludwigsburg mit seiner DNA übereinstimmen. Droht ihm nun die Auslieferung nach Deutschland?

Im Juni 1978 wurde das friedliche Leben in Ludwigsburg erschüttert, als Bärbel Gansau (†35) brutal ermordet in ihrer Wohnung aufgefunden wurde. (Symbolbild)
Im Juni 1978 wurde das friedliche Leben in Ludwigsburg erschüttert, als Bärbel Gansau (†35) brutal ermordet in ihrer Wohnung aufgefunden wurde. (Symbolbild)  © 123rf/dudlajzov

Mit 37 Stichwunden wurde Bärbel Gansau im Jahr 1978 tot in ihrem Bett in Ludwigsburg gefunden. Neben ihr lag ihre aufgeschlitzte Unterwäsche, in ihrer Wohnung herrschte Chaos. Jetzt könnten neue Beweise den möglichen Täter in die Enge drängen.

Als die Polizei die damals 35-Jährige blutüberströmt in ihrer Wohnung entdeckte, fiel ihnen neben Sperma-Spuren im Bett auch ein geöffnetes Badezimmerfenster auf. Am Rahmen des Fensters konnten die Ermittler bereits damals Fingerabdrücke nehmen. Der Täter kam so vermutlich in die Wohnung.

Gansau besuchte laut CBS News häufig Offiziersclubs amerikanischer Soldaten auf dem Ludwigsburger Stützpunkt der US-Armee, tanzte und feierte ausgelassen mit den GIs. Einem Freund zufolge habe sie sich auch mit einigen Soldaten angefreundet.

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Mit ihrer ersten Spur legten die Ermittler damals los, nahmen Abdrücke zahlreicher Soldaten, die Gansau kannte. Doch alle hatten ein Alibi. Die DNA-Analyse war zu dieser Zeit noch nicht besonders gut erforscht und kam in der Kriminalistik erst knapp zehn Jahre danach, im Jahr 1987, zum Einsatz. Der Fall wurde vorerst zum sogenannten "Cold Case".

Bis zum Jahr 2020, als Ermittler deutscher Behörden sich aufgrund der Fortschritte in der forensischen Technologie dazu entschlossen, den ungelösten Fall erneut zu untersuchen.

Wird der Verdächtige jetzt nach Deutschland ausgeliefert?

Ex-US-Soldat James Patrick Dempsey (66) soll Bärbel Gansau ermordet haben. (Symbolbild)
Ex-US-Soldat James Patrick Dempsey (66) soll Bärbel Gansau ermordet haben. (Symbolbild)  © Christof STACHE/AFP

Und tatsächlich: Mit einer Chance von 1 zu 270 Billiarden erzielte die DNA-Analyse in einer amerikanischen Datenbank einen Treffer! Unterstützt wurden die Ermittler vom FBI, das im Anschluss an das erste Ergebnis sogar zum Haus des Verdächtigen fuhr, um Proben von seinem Müll zu sammeln.

Diese bestätigten den Fund erneut: Die DNA des Spermas und der Fingerabdrücke passt zum ehemaligen US-Soldaten James Patrick Dempsey (66) aus Oneida, New York, der zwischen 1977 und 1978 in Ludwigsburg stationiert war. Unterlagen zufolge hatte Dempsey ein Alkoholproblem, zeigte häufig aggressives Verhalten.

Nach seiner Armeezeit war der Amerikaner in seine Heimat zurückgereist und verbrachte dort ein weitestgehend ruhiges Leben.

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US-Behörden nahmen den 66-Jährigen umgehend fest, steckten ihn in Untersuchungshaft. Nun soll er im Rahmen eines Auslieferungsabkommens nach Deutschland überführt werden, um sich hier vor Gericht wegen Mordes zu verantworten. Bis dahin wird Dempsey ohne Kaution in Gewahrsam sitzen, da laut den USA bei ihm "Fluchtgefahr besteht und er eine Gefahr für die Gemeinschaft darstellt".

Auch wenn das Gerichtsverfahren noch nicht abgeschlossen ist, bietet diese Entwicklung einen Hoffnungsschimmer, dass Bärbel Gansau endlich Gerechtigkeit widerfährt.

Titelfoto: Montage: 123RF/dudlajzov, Christof Stache/AFP

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