350-Tonnen-U-Boot auf Reisen: Schaulustige bestaunen U17-Transport

Sinsheim - Von den Weiten der Meere in die Hallen der Technikgeschichte: Das ehemalige Marine-U-Boot U17 wird nach einer abenteuerlichen Reise über Wasser und Land am heutigen Sonntag in seinem neuen Heimathafen erwartet.

Ein Anblick, den es nicht alle Tage zu bestaunen gibt, bot sich in der Nacht auf den Sonntag auf der A6.
Ein Anblick, den es nicht alle Tage zu bestaunen gibt, bot sich in der Nacht auf den Sonntag auf der A6.  © Julian Buchner / EinsatzReport24

Künftig soll der mächtige Stahlkoloss im Technik Museum Sinsheim zu sehen sein. Wohl ab 2025 haben Besucher dann die Gelegenheit, ein U-Boot von allen Seiten zu inspizieren – ohne nass zu werden.

Gut ein Jahr war das respekteinflößende Ausstellungsstück seit dem Start in Kiel unterwegs, mal fest verzurrt auf einem massiven Schwimmponton, dann huckepack auf einem Schwertransporter mit 30 Achsen.

Nun findet die Reise ein Ende. Was normalerweise eine Heimat der Technikgeschichte ist, wird für einen Tag zum Ort eines spektakulären Transports.

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Die Überführung des rund 350 Tonnen schweren und fast 50 Meter langen Gefährts war eine logistische Herausforderung. Die Planung nahm Monate in Anspruch, denn U17 konnte nicht einfach auf einem Lastwagen oder auf der Schiene transportiert werden.

U-Boot-Transport war kostspieliges Unterfangen

Unter den neugierigen Blicken vieler Schaulustiger wurde der Koloss schließlich an seinen Zielort transportiert.
Unter den neugierigen Blicken vieler Schaulustiger wurde der Koloss schließlich an seinen Zielort transportiert.  © Julian Buchner / EinsatzReport24

Als einer der spektakulärsten Momente gilt die Fahrt unter der Alten Brücke in Heidelberg hindurch. Mit millimetergenauer Präzision wurde das U-Boot durch die Bögen manövriert.

Weil die Neckarbrücke niedrig ist, musste U17 um mehr als 70 Grad auf dem Schwimmponton gekippt werden. Mit Geschick meisterte die Crew dies. Auch die engen Ortsdurchfahrten stellten eine Schwierigkeit dar, bei der jeder Zentimeter zählte.

Wieder verfolgten viele Menschen zum Beispiel in Heidelberg, Bad Rappenau oder nachts entlang der gesperrten A6, wie sich das Boot fortbewegte. Das gesamte Projekt kostet den Museen zufolge rund zwei Millionen Euro und wird überwiegend mit Spenden finanziert.

Titelfoto: Julian Buchner / EinsatzReport24

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