Hat ein Nazi-Kicker wieder zugeschlagen?
Burg/Genthin - Es ist noch nicht lange her, da endete die unrühmliche Ära des Fußballvereins FC Ostelbien-Dornburg. Dennis Wesemann (30), Kopf der umstrittenen Mannschaft, wechselte in die Kreisoberliga. Jetzt gibt es erneut Ärger.
Zwei Jahre nach dem letzten Vorfall, soll der polizeibekannte Rechtsextremist Wesemann erneut zugeschlagen haben. Wie das Magazin "Exakt" berichtet, geht es dabei um einen mutmaßlichen Angriff an Christi Himmelfahrt in Burg.
Wesemann und weitere Personen sollen unerlaubt ein Grundstück betreten und dort den 20-jährigen Sohn der Eigentümerfamilie verprügelt haben. "Als ich mich umgedreht habe, habe ich halt bloß das Megaphon vor den Kopf bekommen", berichtet der 20-Jährige den Exakt-Reportern. Dann kassierte er nach eigenen Angaben mehrere Schläge ins Gesicht.
Als die Mutter des Opfers schlichten wollte, soll auch sie von der Gruppe um Wesemann attackiert worden sein. Der Staatsschutz hat die Ermittlungen aufgenommen.
Unter den Tätern sollen auch drei Spieler von Eintracht Gladau - Wesemanns aktuellem Verein - sein. Nach dem Aus ihres Klubs FC Ostelbien-Dornburg wechselten der 30-Jährige und zwei weitere Mitspieler zu dem Kreisoberligisten. Der Fußballverband Sachsen-Anhalt hatte Ostelbien-Dornburg Ende 2015 wegen rechtsextremer Tendenzen ausgeschlossen (TAG24 berichtete).
Der FC Ostelbien war mehrfach wegen rüder Attacken auf dem Platz und Bedrohung von Spielern und Schiedsrichtern aufgefallen. Trauriger Höhepunkt: Beim Spiel gegen Paplitz im Juni 2015 streckte Ostelbien-Spieler Wesemann einen Gegner nach Abpfiff mit der Faust nieder. Es kam zu einer Massenschlägerei, kurz darauf wurde der Fußballverband Sachsen-Anhalt aktiv.
Bei Eintracht Gladau fiel der 30-Jährige nicht mehr durch Prügelmeldungen im Liga-Alltag auf. Auf dem Portal FuPa.net schaffte es Wesemann sogar in die Kreisoberliga-Elf des Jahres. Nun steht der Vorfall an Christi Himmelfahrt im Raum, der Verband ist hellhörig geworden.
Der Präsident des Fußballverbands Sachsen-Anhalt, Erwin Bugar, versicherte dem Exakt-Magazin, null Toleranz gegenüber Rechtsextremismus und Körperverletzung walten zu lassen.