Lange Anklage-Liste: Freier Kameradschaft Dresden wird der Prozess gemacht
Dresden - Nächster Prozess gegen die Freie Kameradschaft Dresden (FKD). Am Landgericht Dresden müssen sich am Mittwoch sechs weitere mutmaßliche Mitglieder wegen Beteiligung an einer kriminellen Vereinigung verantworten.
Benjamin Z. (29), der als Rädelsführer agiert haben soll, steht neben Nick F. (25), Maik K. (29), Michal K. (27) und Franz R. (22) vor Gericht. Mit auf der Anklagebank hockt auch Janette P. (27).
Laut Anklage der Generalstaatsanwaltschaft haben sie sich mit anderen im Juli 2015 zur Freien Kameradschaft Dresden verbunden, um in unterschiedlicher Besetzung rechtsextremistische und ausländerfeindliche Ziele mit Gewalttaten durchzusetzen.
So war die FKD laut Anklage an Krawallen in Heidenau und Dresden vor Flüchtlingsheimen beteiligt. Auch beim Überfall auf das alternative Wohnprojekt „Mangelwirtschaft“ war die FKD dabei, unterstützte so die rechte Terrorgruppe „Freital“, gegen die bekanntlich derzeit im Hochsicherheitsgericht verhandelt wird.
Außerdem hätten sich vier der sechs Angeklagten an der Randale in Leipzig-Connewitz im Januar 2016 beteiligt:
Hier wurden Geschäfte angegriffen, Autos angezündet. Schaden: 120.000 Euro. Und im Oktober verübte die FKD Überfälle auf Flüchtlinge bei Volksfesten.
Ende November 2016 rückten Fahnder zu Hausdurchsuchungen aus. Fast im Minutentakt fuhren die Spezialkräfte beim Haftrichter vor, der von 17 Beschuldigten zahlreiche gleich hinter Gitter in U-Haft schickte.
Bereits im August 2016 waren von der Staatsschutzkammer zwei weitere Mitglieder der FKD, Robert S. (19) und Florian N. (27) zu jeweils drei Jahren und acht Monaten Haft verurteilt worden.
Neben der Anklage, die ab Mittwoch verhandelt wird, gibt es noch eine weitere gegen zusätzliche mutmaßliche FKD-Mitglieder. Wann die Sache verhandelt wird, ist noch unklar.
Ab Mittwoch müssen sich nun erst einmal die sechs genannten verantworten. Das Gericht hat 26 weitere Termine geplant. Mit einem Urteil wird nicht vor Januar 2018 gerechnet.