Ehemaliger Bundesliga-Profi greift seine Ex-Freundin an
Chemnitz - Knallharter Verteidiger, Nationalspieler für Nigeria, Publikumsliebling in Hamburg und Chemnitz - Yakubu Adamu (36) hat eine große Karriere als Fußballprofi (vier Erstliga-Spiele und 23 Spiele in der 2. Bundesliga für den FC St. Pauli sowie 101 Spiele in der 3. Liga und 4. Liga für den Chemnitzer FC) hinter sich.
In den letzten Jahren wurde es ruhiger um ihn. Am Mittwoch hatte er noch einmal einen schweren Zweikampf abseits des grünen Rasens zu bewältigen - er musste als mutmaßlicher Frauenschläger vor Gericht.
Es ist ein Spiel ohne Sieger. Adamus Ex-Freundin Kerstin F. (32) hatte ihn angezeigt. Sieben Jahre lang führten die beiden eine bewegte Beziehung, hatten zwei gemeinsame Kinder. Am Ende blieb nur noch Hass.
Kerstin F.: "Er wollte mein Umfeld zerstören." Der Vorwurf: Am 3. Dezember 2017 soll es bei der Übergabe der gemeinsamen Tochter (7) im Heckertgebiet zu Handgreiflichkeiten gekommen sein. Die vierfache Mutter sagte am Mittwoch aus: "Ich wollte ihn nicht in die Wohnung lassen, weil ich merkte, dass er aggressiv war. Es war klar, dass er ausflippt."
Und weiter: "Ich öffnete die Tür nur einen Spalt, damit ich meine Tochter hereinlassen konnte. Plötzlich flog die Tür aber weit auf, ich spürte einen Schlag am Hinterkopf."
In der Wohnung ging der Zoff weiter. Yakubu Adamu sagt: "Ich wollte nur meine Dokumente haben, die auf dem Sofa lagen. Außerdem ihr Handy, weil der Vertrag über eine Freundin lief, über welche Kerstin schlecht geredet hatte. Darüber wollte ich die Bekannte aufklären."
Kerstin F. schilderte die Situation dramatischer: "Die Kinder versteckten sich hinterm Sofa. Das Handy nahm er mir weg, damit ich nicht die Polizei rufen kann. Dann stieß er mich ins Kinderzimmer, ich fiel auf den Boden." Ein Arzt attestierte der Frau später eine Lendenprellung.
Adamu, der heute in Chemnitz lebt und Hartz 4 bezieht, verteidigte sich: "Ich habe noch nie im Leben jemanden geschlagen, das schwöre ich bei Gott. Wir hatten öfter Streit, sie hat mich regelmäßig provoziert." Am 4. Januar 2018 eskalierte der Streit offenbar erneut - mitten an der Zentralhaltestelle soll der Ex-Profi seine ehemalige Freundin bedroht haben. Dafür kassierte Adamu jetzt einen Strafbefehl, der aber noch nicht rechtsgültig ist.
Das Amtsgericht verurteilte den Fußballer zu 600 Euro Geldstrafe (60 Tagessätze), wertete den Vorfall im Dezember 2017 als "Nötigung und vorsätzliche Körperverletzung".
Der ehemalige Star akzeptierte das Urteil: "Ich möchte keinen Ärger haben." Der Streit ums Sorgerecht für die beiden gemeinsamen Kinder geht indes weiter - in zwei Wochen ist Verhandlung vorm Familiengericht.