Große Aufregung bei Primark: Viele Mitarbeiter mussten die Dresdner Filiale verlassen!

Dresden - Aufregung bei den Dresdner Primark-Mitarbeitern: Seit Jahresbeginn hätten schon mehr als zehn Kolleginnen und Kollegen das Unternehmen verlassen müssen. Man habe sie gedrängt Aufhebungsverträge zu unterschreiben. Jetzt fürchten viele Mitarbeiter um ihren Job.

Im Herbst 2014 eröffnete die Dresdner Primark-Filiale. Kunden wie Mitarbeiter feierten.
Im Herbst 2014 eröffnete die Dresdner Primark-Filiale. Kunden wie Mitarbeiter feierten.  © dpa/ZB/Sebastian Willnow

"Die Kollegen wurden alle mit Dienstbeginn ins Chefbüro gerufen", schildert eine Angestellte. Sie möchte anonym bleiben, ihr Name ist der Redaktion bekannt.

"Dort wurde ihnen ein Aufhebungsvertrag vorgelegt, sie hätten jetzt eine Woche Bedenkzeit, wurden aber mit sofortiger Wirkung vom Dienst freigestellt."

Ihren Spind hätten die Betroffenen sofort räumen müssen. "Wir haben nun Angst, dass das noch mehreren von uns droht."

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Die Belegschaft vermutet, dass man sich bei Primark auf zurückgehende Einnahmen und Kundenzahlen vorbeireitet. Denn aktuell kaufen auch viele Tschechen in der Dresdner Filiale ein, die bekommen aber bald ihren eigenen Standort in Prag.

"Das Thema ist uns bereits bekannt", sagt Verdi-Bezirksgeschäftsführer Daniel Herold (33). "Wir haben die Eröffnungspläne in Prag auch unsererseits aufmerksam verfolgt."

Allen Betroffen rät er: "Den Aufhebungsvertrag sollte man nicht unterschreiben. Ganz wichtig ist, dass man trotz Freistellung am nächsten Tag zur Arbeit erscheint und seine Arbeitskraft anbietet, auch wenn man nach Hause geschickt wird."

"Sonst könnte einem das Fernbleiben vom Arbeitsplatz bereits als Einwilligung zur Aufhebung ausgelegt werden." Hinzu kommt: Wer freiwillig geht, riskiert eine Sperre beim Bezug des Arbeitslosengeldes.

Primark selbst will von einer Kündigungswelle nichts wissen. Auf Anfrage teilt ein Unternehmenssprecher mit: "Es ist - wie bei jedem Unternehmen - natürlich, dass von Zeit zu Zeit und aus unterschiedlichen Gründen Mitarbeiter das Unternehmen verlassen."

"Es besteht keinerlei Zusammenhang zwischen künftigen Filialeröffnungen und dem Umstand, dass ein paar Mitarbeiter das Unternehmen verlassen."

Die Dresdner Filiale der Billig-Modekette "Primark" eröffnete im November 2014 in der Centrum Galerie. Damals stürmten bis zu 2000 Menschen gleich zu Beginn in den Laden, mehr als 20.000 wollten am Eröffnungstag shoppen. In Sachsen gibt es lediglich einen weiteren Shop des irischen Unternehmens, dieser befindet sich in Leipzig.

Verdi-Bezirksgeschäftsführer Daniel Herold (33).
Verdi-Bezirksgeschäftsführer Daniel Herold (33).  © PR
Oft herrscht reges Treiben in der Dresdner Primark-Filiale.
Oft herrscht reges Treiben in der Dresdner Primark-Filiale.  © Ove Landgraf
Prall gefüllte Einkaufstüten tragen die Kunden meist aus der Dresdner Filiale.
Prall gefüllte Einkaufstüten tragen die Kunden meist aus der Dresdner Filiale.  © Steffen Füssel

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