Wiesbaden/Berlin - Das Smartphone ist an deutschen Schulen ebenso wenig wegzudenken wie in anderen Lebensbereichen. Damit hält die Bundesrepublik aber ein ziemlich zwiespältiges Alleinstellungsmerkmal. Gegen eben jenes will ein hessischer Politiker vehement angehen.
Kultusminister Armin Schwarz (56, CDU) will die Kultusministerkonferenz in Berlin (12. und 13. Dezember) zum Anlass nehmen, um ein bundesweites Handyverbot an Bildungseinrichtungen durchzudrücken. Wie er der Bild-Zeitung berichtete, sei es absolut ratsam, Schulen zu sogenannten Handy-Schutzzonen zu machen.
"Wo Kinder durch Smartphones abgelenkt werden, ihre Konzentration verlieren oder sogar üble Feindseligkeit erleben mit Mobbing in sozialen Medien, müssen wir gemeinsam gegensteuern", so der 56-Jährige. Smartphones seien aufgrund ihrer Verwendungsmöglichkeiten nämlich nicht nur Ablenkung und Kommunikationsmittel, sondern immer wieder auch Instrument zur Verbreitung fragwürdiger Inhalte.
Gewaltverherrlichende, rassistische oder gar antisemitische Filme oder Bilder machen tagtäglich die Runde durch Klassengruppen oder werden von Schüler zu Schüler versendet - dem soll ein von Schwarz geplantes Verbot zumindest im Umfeld Schule Einhalt gebieten.
Harte Widersprecher findet er derzeit wohl noch in Bundesländern wie Bayern und Baden-Württemberg, wo ein Handyverbot klar abgelehnt wird. In einer Kölner Schule darf hingegen seit dem laufenden Schuljahr kein Handy mehr genutzt werden.
Hessens Kultusminister Schwarz will klares Handy-Verbot an Schulen
Das vom CDU-Mann angepeilte Verbot soll klar nach Jahrgängen und Schularten geregelt werden. Beispiel hierfür seien Vorreiter-Staaten wie Kanada und Australien. Die geplante Revolution in Sachen Smartphone-Nutzung an deutschen Schulen dürfte eine wahre Herkules-Aufgabe werden.
Denn für ein einheitliches Modell müssten alle Schulgesetze der Länder angepasst werden.