Vorwurf der Vergewaltigung: Ex-Präsident Trump findet deutliche Worte
New York - Der frühere US-Präsident Donald Trump (76) hat in einem Zivilprozess gegen eine US-Autorin deren Vorwurf der Vergewaltigung als "lächerlich" und "erfunden" bezeichnet.
Das ging aus einer auf Video aufgezeichneten Aussage Trumps vom vergangenen Oktober hervor, die die Verteidigung der heute 79 Jahre alten US-Autorin E. Jean Carroll am gestrigen Mittwoch (Ortszeit) vor Gericht abspielte, wie US-Medien berichteten.
Trump selbst erschien bisher nicht persönlich, seine Erklärungen auf dem Video haben den Berichten zufolge daher umso mehr Gewicht.
Carroll wirft ihm vor, sie Mitte der 1990er-Jahre in einem New Yorker Nobelkaufhaus vergewaltigt zu haben. Der damals noch nicht als Politiker tätige Immobilienmakler weist die Vorwürfe zurück.
Sein Anwalt erklärte zudem am Mittwoch vor Gericht, keine Zeugen zu laden, die Trump entlasten könnten, wie der Sender NBC News und andere berichteten.
Der Grund sei, dass ein Experte, der ursprünglich als einziger Zeuge neben Trump selbst vorgesehen war, aus Gesundheitsgründen nicht aussagen könne, zitierte NBC News seinen Anwalt Joe Tacopina (57).
Die altbekannte Opferrolle
Weitere Ausschnitte von Trumps Erklärungen auf Video sollten der Jury am heutigen Donnerstag vorgespielt werden, berichtete der Sender weiter.
Zu Wochenbeginn hatte der zuständige Richter Lewis Kaplan einen Abbruch des Verfahrens abgelehnt.
Trumps Anwälte hatten am Montag (1. Mai) übereinstimmenden US-Medienberichten zufolge darum gebeten, den Prozess ergebnislos zu beenden, da das Gericht in dem Verfahren immer wieder "unfaire und schädliche Entscheidungen" getroffen habe.
Strafrechtlich sind die Vorwürfe verjährt, zivilrechtlich stand Carroll der Rechtsweg für eine Klage jedoch offen.
Gegen den 76-Jährigen wird wegen einer Reihe möglicher Verbrechen ermittelt.
Er selbst stellt das Vorgehen der Strafverfolgungsbehörden gegen ihn als politisch motiviert dar: Trump will bei der Wahl 2024 erneut als republikanischer Präsidentschaftskandidat antreten.
Titelfoto: dpa/AP/Charles Krupa