Er erschoss Terrorist vom Berliner Weihnachtsmarkt: Polizist (35) stirbt an Krebs

Berlin/Mailand - Im Jahr 2016 tötete Anis Amri auf dem Berliner Weihnachtsmarkt an der Gedächtniskirche zwölf Menschen. Später wurde der Terrorist in Norditalien von dem Polizisten Luca Scatà erschossen. Nun ist der Beamte mit nur 35 Jahren an Krebs gestorben.

Der italienische Polizist Luca Scatà wurde nur 35 Jahre alt.
Der italienische Polizist Luca Scatà wurde nur 35 Jahre alt.  © Michael Kappeler/dpa, Screenshot/Facebook/luke.atacs (Bildmontage)

"Mit tiefer Trauer erfahre ich vom Tod von Luca Scatà, dem Agenten der Polizeistation Sesto San Giovanni, der 2016 mutig den Berliner Terroristen Anis stoppte", wie der Bürgermeister von Sesto San Giovanni (Mailand), Roberto Di Stefano, mitteilte.

"Mein tiefstes Beileid gilt seiner Familie, seinen Kollegen und der gesamten Staatspolizei. Luca, dein Mut und deine Opferbereitschaft werden niemals vergessen", fuhr der Bürgermeister fort. Der Verlust hinterlasse eine "große Lücke".

Rückblick: Der damals 24-jährige Anis Amri war am 19. Dezember 2016 mit einem Lastwagen in die Menschenmenge auf dem Weihnachtsmarkt am Breitscheidplatz gerast. Zwölf Menschen verloren ihr Leben, 50 weitere wurden verletzt.

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Dem Terroristen gelang die Flucht, über Nordrhein-Westfalen und die Niederlande, schlug er sich nach Belgien und Frankreich durch, bis er in Italien ankam.

Bei dem Anschlag von 2016 raste ein Lastwagen auf den Weihnachtsmarkt an der Berliner Gedächtniskirche.
Bei dem Anschlag von 2016 raste ein Lastwagen auf den Weihnachtsmarkt an der Berliner Gedächtniskirche.  © Michael Kappeler/dpa

Ausweiskontrolle in Italien: Anis Amri eröffnet das Feuer

Hat zwölf Menschenleben auf dem Gewissen: Attentäter Anis Amri (†24).
Hat zwölf Menschenleben auf dem Gewissen: Attentäter Anis Amri (†24).  © -/Bundeskriminalamt/dpa

Dort geriet Amri am 23. Dezember am Busbahnhof von Sesto San Giovanni in eine Ausweiskontrolle. Der junge Mann hatte zunächst nicht auf Ansprache reagiert und war den beiden Polizisten - Luca Scatà war einer von ihnen - verdächtig vorgekommen.

Der Terrorist zog eine Waffe aus seinem Rucksack und eröffnete sofort das Feuer, bevor er von Luca Scatà erschossen wurde. Dessen Kollege erlitt bei dem Schusswechsel eine Verletzung an der Schulter.

Für seine Verdienste wurde dem nun verstorbenen Luca Scatà später in Italien die Medaille für bürgerliche Tapferkeit verliehen.

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Einen deutschen Orden bekam er nicht, da Scatà sich im Netz als Neo-Faschist zu erkennen gegeben hatte.

Titelfoto: Michael Kappeler/dpa, Screenshot/Facebook/luke.atacs (Bildmontage)

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