Urlaub oder Ruhe zum Vorbereiten? Wladimir Putin ist offenbar im abgeschiedenen "Wald-Palast"

Waldai (Russland) - Die Ukraine gewinnt an Gelände, in den Städten demonstrieren Kritiker seines Regimes und auch um seinen Gesundheitszustand soll es nicht zum Besten stehen - höchste Zeit für Urlaub, muss sich Wladimir Putin (69) gedacht haben und entspannt sich nach den Strapazen der letzten Wochen offenbar auf seiner luxuriösen Privat-Datscha, dem sogenannten "Wald-Palast" in Nordrussland.

Wirkte zuletzt sehr überarbeitet: Wladimir Putin (69).
Wirkte zuletzt sehr überarbeitet: Wladimir Putin (69).  © Gavriil Grigorov/Pool Sputnik Kremlin/AP/dpa

Am Mittwochmorgen überraschte Wladimir Putin sein Volk mit einer großen Ankündigung im Live-TV: Ab sofort kann jeder zum Armeedienst in der Ukraine eingezogen werden. 300.000 Mann sollen schon in den nächsten Tagen und Wochen "teilmobilisiert" werden.

Nun enthüllt Journalistin und Kreml-Kennerin Farida Rustamova auf ihrem Telegram-Kanal erstaunliches. So war weder die Rede live (um 9 Uhr pflegt Putin noch zu schlafen), noch weilt Putin derzeit im Kreml - wo er laut offizieller Verlautbarung "pausenlos am Arbeiten ist".

Stattdessen soll sich Putin diese Woche eine kleine Auszeit von seiner anspruchsvollen Tätigkeit als Diktator und oberster Feldherr gönnen. Drei Gesprächspartner, die mit Putins Terminkalender vertraut sind, haben dies bestätigt, wie die Journalistin erklärt.

Feuer in Putins Palast: Seine Datscha steht in Flammen!
Wladimir Putin Feuer in Putins Palast: Seine Datscha steht in Flammen!

Demnach soll sich Putin diesmal für einen Aufenthalt in seiner Luxus-Datscha am Waldai-See entschieden haben. Eine gute Wahl, wie viele finden, verfügt dieser Palast doch über den nötigen Komfort und ist definitiv außer Reichweite ukrainischer Artillerie.

Doch um auch wirklich unbemerkt entspannen zu können, hat Putin vorgesorgt. Öffentliche Auftritte und Statements wurden vorab als "Konserven-Videos" gedreht. Soll ja keiner sagen, der Präsident würde nicht arbeiten.

Das ist Putins "Wald-Palast"

Putins Datscha am Waldai-See: Ungefähr in der Mitte das Herrenhaus, rechts davon der riesige Spa-Komplex. In den Wäldern dazwischen Gästehäuser und Pavillons. Insgesamt 150 Hektar ist das Grundstück groß.
Putins Datscha am Waldai-See: Ungefähr in der Mitte das Herrenhaus, rechts davon der riesige Spa-Komplex. In den Wäldern dazwischen Gästehäuser und Pavillons. Insgesamt 150 Hektar ist das Grundstück groß.  © Team Nawalny (Navalny.com)
Putin ist ein bescheidener Mann: Das Herrenhaus ist nur 3500 Quadratmeter groß.
Putin ist ein bescheidener Mann: Das Herrenhaus ist nur 3500 Quadratmeter groß.  © Team Nawalny (Navalny.com)
Der "chinesische Pavilion" lädt zum Verweilen mit Freunden ein.
Der "chinesische Pavilion" lädt zum Verweilen mit Freunden ein.  © Team Nawalny (Navalny.com)
Der Spa-Komplex von oben.
Der Spa-Komplex von oben.  © Team Nawalny (Navalny.com)
Eine rustikale Holzhütte rundet das gesamte Ensemble ab.
Eine rustikale Holzhütte rundet das gesamte Ensemble ab.  © Team Nawalny (Navalny.com)

Putins protziger Palast am Waldai-See hat so einiges zu bieten, wie Bilder und Informationen belegen, die der Kreml-Kritiker Alexej Nawalny auf seiner Internetseite zur Verfügung gestellt hat.

Neben dem fast schon bescheidenen "nur" 3500 Quadratmeter großem Haupthaus befinden sich ein Spielplatz (Putin hat mittlerweile drei Kinder von seiner Geliebten), ein Bierrestaurant und Gästehäuser. Außerdem gibt es da den "chinesischen Pavillon", der zum geselligen Beisammensein einlädt.

Unweit dieser Gebäude befindet sich ein riesiger Spa-Komplex mit Kryokammer, Schlammbad und Floating-Pool. Natürlich darf auf dem Gelände auch eine Eisbahn nicht fehlen, wo Putin mit seinen Freunden leidenschaftlich gern Eishockey spielt.

Putins "Wald-Palast" enttäuscht nicht: Es ist ein Ferienort, der eines Diktators und Kleptokraten würdig ist. Ob er dort aber wirklich Urlaub macht oder sich auf seine nächsten Aktionen vorbereitet, ist natürlich unklar. Die Zeit wird es zeigen.

Titelfoto: Montage: Team Nawalny (Navalny.com), Gavriil Grigorov/Pool Sputnik Kremlin/AP/dpa

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