Putin soll nicht mehr Präsident genannt werden, sondern...

Moskau (Russland) - Der Kreml in Moskau und seine Verbündeten möchten, dass Wladimir Putin (69) nicht mehr "Präsident" genannt wird, sondern "unser Herrscher".

Der russische Präsident, Wladimir Putin (69).
Der russische Präsident, Wladimir Putin (69).  © Dmitri Lovetsky/AP/dpa

Personen aus seinem Umfeld würden auf eine Titeländerung für den russischen Despoten drängen, berichtet The Telegraph. Vorgeschlagen hat die Verwendung des Titels "Pravitel" (deutsch: Herrscher) die Liberal-Demokratische Partei Russlands (LDPR) - trotz der autokratischen Konnotationen des Begriffs.

Begründung: Diese Bezeichnung entspreche dem Status und der Rolle des Kreml-Chefs. Die Partei argumentierte weiter, dass der Titel "Präsident" erstmals im 18. Jahrhundert in den USA geprägt wurde. Damit sei das Wort viel zu westlich.

Die LDPR ist eine rechte Partei und hat derzeit 22 der 450 Sitze im russischen Parlament. Mit Hilfe des Kremls bringt sie ihre radikalen Ideen in Umlauf und will so "Beweise" für ihre Popularität liefern.

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Die Umbenennung fällt in eine Zeit, in der westliche Produkte, Marken und Wörter aus Russland verschwinden - als Folge der Sanktionen aufgrund der russischen Invasion in die Ukraine Ende Februar.

"Pravitel" ähnlich dem "Zaren"

Der höchste Herrschertitel in Russland war bisher der "Zar", er hat eine ähnliche Bedeutung wie der "Kaiser". Hier einzuordnen ist auch der "Pravitel". "Präsident" wurde erst zum Ende der Sowjetunion aufgegriffen, als Michail Gorbatschow (91) im März 1990 Staatspräsident der Sowjetunion wurde (bis Dezember 1991).

Zuvor waren die Führer der UdSSR als "Vorsitzender der Kommunistischen Partei" oder "Generalsekretär" bekannt.

Kritiker Putins sagten, dass er in Russland bereits die totale Macht hat und als autokratischer Zar regiere.

Titelfoto: Dmitri Lovetsky/AP/dpa

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