Angst vor Mord-Anschlägen? Kreml rüstet heimlich Putins Sicherheit auf

Moskau (Russland) - Wladimir Putin (71) wird seit Neuestem offenbar noch besser von den russischen Geheimdienstlern beschützt als zuvor. Lebt Russlands mächtigster Mann etwa in Angst? Und wenn ja, vor wem?

Russland Präsident Wladimir Putin (71) will in Bezug auf seine Sicherheit nichts dem Zufall überlassen.
Russland Präsident Wladimir Putin (71) will in Bezug auf seine Sicherheit nichts dem Zufall überlassen.  © Sergei Guneyev/POOL/AFP

"Der Kreml nimmt die Sicherheit Wladimir Putins sehr ernst. Er wird von einer ganzen Armee sichtbarer und unsichtbarer Wächter beschützt", zitiert die Russland-kritische Zeitung Moscow Times einen hochrangigen russischen Beamten.

Der Kreml sei durch die jüngsten Angriffe auf hochrangige Politiker in Europa und Asien erschüttert worden und habe in der Folge Putins Sicherheit verstärkt.

Zu den Risikofaktoren für Putin gehören laut einem zweiten Beamten unter anderem der Haftbefehl des Internationalen Strafgerichtshofs gegen den 71-Jährigen sowie das Risiko von Drohnen- und Sabotageangriffen der Ukraine. Aber auch islamistische Radikale würden als Bedrohung gelistet, so das Blatt.

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Besonders alarmiert habe die russische Führungsspitze die Ermordung des japanischen Premierministers Shinzō Abe (†67) im Jahr 2022 und der Attentatsversuch auf den slowakischen Premierminister Robert Fico (59) im vergangenen Monat.

"Wir tun alles, was getan werden muss, um die Sicherheit des Präsidenten zu gewährleisten", betonte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow (56) im Mai gegenüber Reportern nach dem Attentatsversuch auf Fico.

Putins Sicherheit: Vom Vorkoster zur verdeckten Schutzweste

Wladimir Putin (71, M.) wird stets von mehreren Sicherheitsbeamten des russischen Geheimdienstes umringt.
Wladimir Putin (71, M.) wird stets von mehreren Sicherheitsbeamten des russischen Geheimdienstes umringt.  © Alexander Ryumin/POOL/AFP

In Wirklichkeit, so die Moscow Times, würden die Geheimdienste "praktisch jeden Aspekt von Putins Leben" kontrollieren.

"Der Präsident hat persönliche Köche, die immer mit ihm reisen. Auch Lebensmittel werden mitgebracht", sagte die Quelle gegenüber der Zeitung. Aber selbst dann habe der 71-Jährige noch spezielle Vorkoster, die seine Mahlzeiten sogar mithilfe eines tragbaren Labors auf Gift prüfen können sollen.

Seit Beginn des Angriffskrieges gegen die Ukraine trage das russische Staatsoberhaupt auf öffentlichen Veranstaltungen im Freien immer eine kugelsichere Weste. So auch am 9. Mai, als die Russen auf dem berühmten Roten Platz im Zentrum der Moskauer Altstadt den "Tag des Sieges" feierten.

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"In diesem Jahr am 9. Mai trug der Chef [Putin] während der Parade deutlich verdeckte Körperschutzwesten. Und diese Vorsichtsmaßnahme, denke ich, ist notwendig", sagte der erste Beamte. "Gott schützt die Vorsichtigen", betonte der zweite Beamte.

Neben einer Schutzweste wird Putin meist von etwa zwei Dutzend Sicherheitskräften in Sonnenbrillen umgeben, die tragbare Schutzwesten getarnt als Aktenkoffer dabeigehabt haben sollen.

Putin sei laut dem russischen Investigativjournalist Andrei Soldatov (48) als ehemaliger Agent und jetziger Chef des Geheimdienstes bereit, auch sich schnell ändernden Anweisungen seiner Sicherheitsdienste zu folgen. "Normalerweise befinden sich andere Anführer in ständigem Konflikt mit ihren Wachen, aber nicht Putin", erklärte Soldatov.

Titelfoto: Alexander Ryumin/POOL/AFP

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