Nach Besuch bei Putin: Orban warnt vor Eskalation auf dem Schlachtfeld

Ungarn - Nach seinem umstrittenen Besuch bei Kremlchef Wladimir Putin (71) hat Ungarns Ministerpräsident Viktor Orban (61) eine eindeutige Warnung ausgesprochen.

Viktor Orban (61, l.) und Wladimir Putin (71) bei ihrer gemeinsamen Pressekonferenz.
Viktor Orban (61, l.) und Wladimir Putin (71) bei ihrer gemeinsamen Pressekonferenz.  © Alexander Zemlianichenko/AP/dpa

Für seine als "Friedensmission" inszenierte Reise nach Moskau sorgte Viktor Orban für reichlich Kritik, denn der Besuch war zuvor nicht mit den europäischen Partnern abgesprochen worden.

Im Gespräch mit Bild verteidigte der 61-Jährige seine Reise und begründete sie mit einer zukünftigen Eskalation auf dem Schlachtfeld.

"In den nächsten Monaten wird es an der Front schlimmer werden", so die Prognose Orbans.

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"Es gibt mehr Waffen und die Russen sind entschlossener. Die Energie der Konfrontation, die Zahl der Toten, die Zahl der Opfer wird also brutaler sein als in den letzten sieben Monaten, obwohl die Zeit davor auch sehr brutal war", sagte der Ministerpräsident.

Orban hatte zunächst mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj (46) in Kiew gesprochen, bevor er Wladimir Putin in Moskau besuchte. Die Gespräche mit den beiden Staatsführern hätten ihm gezeigt, dass es nun wichtiger sei als je zuvor, sich für den Frieden einzusetzen.

Viktor Orban: "Putin hat eine klare Vorstellung davon, wie Russland gewinnen wird"

In Moskau erörterte Viktor Orban Friedensvorschläge für die Ukraine.
In Moskau erörterte Viktor Orban Friedensvorschläge für die Ukraine.  © Alexander Zemlianichenko/AP/dpa

"Ich streite nicht darüber, wer recht hat und wer nicht. Denn mein Ziel ist Frieden und Waffenstillstand", sagte Orban, der sich selbst als neutraler Vermittler sieht.

Die Kritik vonseiten der europäischen Partner wies der Ungar von sich: "Es tut mir leid, das sagen zu müssen, aber Europa hat auch eine Kriegspolitik."

Man solle sich endlich von den USA loslösen und eine autonome Politik betreiben, forderte er. Die Hauptopfer der beiden Kriegsparteien seien letztendlich die europäische Wirtschaft und die europäische Bevölkerung.

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Angesprochen auf den Krieg sagte er: "Putin hat eine klare Vorstellung davon, was passiert und wie Russland gewinnen wird. Dasselbe gilt für Selenskyj."

Sein Appell an Russland und die Ukraine: "Hört auf, euch gegenseitig umzubringen. Lasst uns anfangen zu verhandeln. Oder zumindest zu verstehen, dass es vor Ort keine Lösung gibt."

Um den Krieg in der Ukraine zu beenden, reist der 61-Jährige außerdem nach China, wo er am Montag mit Staatspräsident Xi Jinping (71) zusammentreffen wird.

Titelfoto: Alexander Zemlianichenko/AP/dpa

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