Politiker erntet nach viralem Video Shitstorm: "Habe keine Freunde aus der Arbeiterklasse"
London - Durch seinen Rücktritt vom Amt des britischen Finanzministers geriet Rishi Sunak (42) in das Licht der Öffentlichkeit. Doch sein Plan, den bisherigen Premier Boris Johnson (58) zu beerben, könnte scheitern.
Durch den Skandal um den konservativen Politiker Christopher Pincher und um seine Kritik am Führungsstil Boris Johnsons zum Ausdruck zu bringen, gab Finanzminister Rishi Sunak am 1. Juli seinen Rücktritt bekannt.
Unter den bislang zehn Bewerbern für die Nachfolge des Premierministers, der vor allem durch die "Partygate"-Affäre in die Kritik geriet, gilt Sunak als einer der Favoriten, da er von mehreren einflussreichen Tories unterstützt wird.
Twitter-Nutzerin Kathryn Franklin könnte Sunaks Ambitionen nun jedoch ein jähes Ende bereitet haben. Auf ihrem Profil postete die Britin einen kurzen Clip, der aus der BBC-Dokumentation "Middle Classes: The Rise & Sprawl" aus dem Jahr 2001 stammt.
In dem Interview-Ausschnitt hört man einen 20 Jahre jüngeren Rishi Sunak sagen: "Ich habe Freunde, die Aristokraten sind, ich habe Freunde aus der Oberschicht, ich habe Freunde aus der Arbeiterklasse … nun, nicht aus der Arbeiterklasse."
20 Jahre alter Video-Clip bringt Ex-Finanzminister Rishi Sunak in Schwierigkeiten
Rishi Sunak könnte der nächste Premier Großbritanniens nach Boris Johnson werden
Sunak weiter: "Aber ich mische mich ein, gehe zu Kindern einer staatlichen Schule in der Innenstadt und sage ihnen, sie sollen sich in Oxford bewerben und dort über Leute wie mich sprechen. Ich bin sehr glücklich, an diesen Orten gewesen zu sein, es versetzt mich in die Elite der Gesellschaft."
Wenig überraschend kamen Sunaks arrogant wirkende Aussagen bei den Usern gar nicht gut an. "Er hat kein Verständnis für die Realität", kommentierte eine Frau unter dem viralen Beitrag. "Wie soll dieser Mann mit der Krise der Tories umgehen, wenn er keine Ahnung hat!", reagierte ein wütender Nutzer.
Auch Sunaks pseudo-bescheidene Aussage "Ich betrachte mich selbst immer als professionelle Mittelklasse" dürfte nur noch mehr Öl ins Feuer gegossen haben.
Nun sieht sich der 42-Jährige vielen negativen und spöttischen Kommentaren im Netz gegenüber.
Ein weiterer User scherzte auf Twitter: "Stellt euch vor, ihr hättet keine Freunde aus der arbeitenden Bevölkerung. Unwirklich. Ich weiß nicht warum, aber ich bin dummerweise davon ausgegangen, dass er zumindest normale Leute kennt."
Titelfoto: Jonathan Brady/PA Wire/dpa