Politiker schickt Obst und Motoröl zum Corona-Test, die Ergebnisse überraschen!

Dodoma (Tansania) - Der Präsident von Tansania äußerte sich kritisch zu den Corona-Tests der WHO, nachdem unter anderem eine Papaya positiv getestet wurde. Doch die Zweifel werden dementiert.

Der tansanische Präsident John Pombe Joseph Magufuli (60) hält eine Rede in Nairobi (Kenia). (Archivbild)
Der tansanische Präsident John Pombe Joseph Magufuli (60) hält eine Rede in Nairobi (Kenia). (Archivbild)  © dpa/Daniel Irungu/epa

John Pombe Joseph Magufuli (60) hielt kürzlich eine Rede, die weltweit Beachtung fand. Denn der tansanische Staatschef erklärte, dass er Zweifel an den Corona-Tests der Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat.

So ließ Magufuli unter anderem Motoröl, verschiedenes Obst sowie Pflanzen und Tiere testen.

Dass Haustiere die neuartige Lungenkrankheit wirklich bekommen können, steht fest, seit bei einer Katze in Belgien die Viren nachgewiesen werden konnten (TAG24 berichtete). Es folgten ähnliche Fälle rund um die Welt.

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Doch Bäume, Pflanzen oder gar Öle ließ noch niemand zuvor auf das Coronavirus testen. Es dürfte auch nur gar selten vorkommen, dass sich ein Mensch an einem Baum mit einer Krankheit ansteckt.

Für Magufuli war dies jedoch ein Mittel, um herauszufinden, wie verlässlich die WHO-Corona-Tests wirklich sind.

Papaya wurde positiv auf Coronavirus getestet

Auch Papaya wurde positiv auf das Coronavirus getestet. (Symbolbild)
Auch Papaya wurde positiv auf das Coronavirus getestet. (Symbolbild)  © 123RF/Piyanart Pila

In seiner Erklärung ging der Präsident des südostafrikanischen Landes auf die genaue Herangehensweise mit dem Corona-Test-Test ein. 

So schickte er Abstriche von Motoröl, einer Papaya, einer Ziege und verschiedenen anderen Dingen unter ausgedachten Decknamen in ein staatliches Labor, das die WHO-Tests verwendet.

Die Ergebnisse: Motoröl wurde negativ getestet, die Papaya, eine Ziege und ein Kware-Vogel positiv. Bei einer Jackfrucht war der Test "uneindeutig". Ein ähnliches Ergebnis brachte die Prüfung eines Kaninchens, "unbestimmt" hieß es in diesem Fall aus dem Labor.

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Magufuli äußerte aufgrund dessen harsche Kritik am Vorgehen bei den Tests. Seiner Meinung nach würde "ein dreckiges Spiel mit diesen Tests" gespielt werden, wie er in seiner Rede sagte.

Coronavirus möglicherweise importiert

Warum so viele verschiedene Tiere, Früchte und Dinge positiv auf das Coronavirus getestet wurden, soll nun ermittelt werden. (Illustration)
Warum so viele verschiedene Tiere, Früchte und Dinge positiv auf das Coronavirus getestet wurden, soll nun ermittelt werden. (Illustration)  © dpa/Center for Disease Control/Planet Pix via ZUMA Wire

Der Präsident erklärte weiterhin, dass er vermute, dass die Test-Kits bereits verunreinigt bei ihm ankommen würden. "Die Tests wurden importiert, sogar die Abstrich-Stäbchen werden importiert", fasst er die Beschaffung zusammen. 

Doch die WHO wies dies deutlich zurück: "Wir sind überzeugt, dass die Tests, die gestellt wurden und die auf dem internationalen Markt sind, [...] nicht mit dem Virus kontaminiert sind", teilte die Nicht-Regierungsbehörde der Deutschen Presse-Agentur mit.

Die Leiterin des nationalen Labors suspendierte Magufuli bereits. Er will nun ermitteln, ob die Labor-Angestellten eventuell gekauft worden sind, um solche Ergebnisse zu verbreiten.

Dass die tansanischen Labor-Angestellten nicht gut genug ausgebildet sind, schließt der Machthaber indes aus. Es könne schlichtweg nicht der Fall sein, weil das Labor für alle Krankheiten genutzt wird.

Die Rede des Präsidenten John Magufuli (deutsche Synchronisation)

Die komplette Rede im Original

Das Coronavirus in Tansania

Laut der US-amerikanischen Johns-Hopkins-Universität gibt es in dem Land (über 56 Millionen Einwohner) momentan gerade einmal 509 Corona-Fälle. 

Präsident John Magufuli erntet deshalb Kritik an seiner Testweise und den bisher kaum ergriffenen Schutzmaßnahmen. So rät er seiner Bevölkerung beispielsweise zum Beten gegen das Virus und dem Inhalieren eines Dampfes.

Titelfoto: dpa/Center for Disease Control/Planet Pix via ZUMA Wire, 123RF/Piyanart Pila, dpa/Daniel Irungu/epa

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