Nordkorea ergreift "wichtige praktische" Maßnahmen zur Kriegsabschreckung
Pjöngjang - Kurz vor großen gemeinsamen Militärübungen von Südkorea und den USA hat Nordkorea laut einem Bericht der staatlichen Nachrichtenagentur KCNA beschlossen, "wichtige praktische" Maßnahmen zur Kriegsabschreckung zu ergreifen.
Die Entscheidung wurde auf einer Sitzung des Militärausschusses der Regierungspartei unter dem Vorsitz von Machthaber Kim Jong-un (39) beschlossen, wie KCNA am Sonntag meldete.
Der Schritt ziele darauf ab, "mit der gegenwärtigen Situation zurechtzukommen, in der die Kriegsprovokationen der USA und Südkoreas die rote Linie erreichen", berichtete KCNA weiter. Die beschlossenen Maßnahmen wurden zunächst nicht näher erläutert.
Südkorea und die USA wollen am Montag ihre größten gemeinsamen Militärübungen seit fünf Jahren starten. Sie sollen sich auf das "veränderte Sicherheitsumfeld" aufgrund der verstärkten Aggressionen Nordkoreas konzentrieren, wie es aus Seoul und Washington hieß.
Pjöngjang betrachtet derartige Militärübungen als Proben für eine Invasion. Beobachter gehen davon aus, dass Nordkorea die Übungen als Vorwand für weitere Provokationen nutzen könnte, wie etwa für Raketen- oder auch einen Atomtest.
Am Freitag hatte KCNA gemeldet, Kim habe Militärmanöver für einen "richtigen Krieg" angeordnet.
Die militärischen Spannungen auf der koreanischen Halbinsel haben sich zuletzt drastisch verschärft. Die kommunistische Führung in Pjöngjang droht immer wieder mit einer militärischen Eskalation in der Region.
Angesichts der anhaltenden Provokationen Nordkoreas haben Südkorea und die USA ihre Zusammenarbeit im Verteidigungsbereich verstärkt.
Titelfoto: ---/KCNA/KNS/dpa