Kim Jong-Un fleht Frauen an, mehr Kinder zu bekommen und bricht in Tränen aus
Pjöngjang (Nordkorea) - Der nordkoreanische Machthaber und Diktator Kim Jong-un (39) brach während einer Rede in Tränen aus, in der er die Frauen Nordkoreas darum bat, mehr Kinder zu bekommen, um den Rückgang der Geburtenrate auszugleichen.
"Den Rückgang der Geburtenrate zu stoppen und den Kindern eine gute Betreuung und Bildung zu bieten, sind familiäre Probleme, die wir gemeinsam mit unseren Müttern lösen müssen", sagte Kim in seiner Rede beim Nationalen Müttertreffen am vergangenen Sonntag in Pjöngjang (Nordkorea).
Die letzte von Nordkorea veröffentlichte Volkszählung fand 2008 statt und ergab eine Bevölkerungszahl von 24 Millionen Einwohnern. Aktuelle Schätzungen rechnen mit 25,7 Millionen Nordkoreaner.
Ausländische Beobachter des abgeschotteten Landes gehen jedoch davon aus, dass die Geburtenraten vor allem im Norden des Landes in den letzten Jahren stetig sanken, berichtete 20 Minutos.
Nach Einschätzung der südkoreanischen Statistikbehörde lag die Gesamtfruchtbarkeitsrate Nordkoreas im Jahr 2022 bei 1,79, verglichen mit 1,88 im Jahr 2014. Für das sozialistische Nordkorea ist das eine besorgniserregende Entwicklung, da es auf Arbeitskräfte angewiesen ist, um seine stark sanktionierte Wirtschaft am Leben zu halten.
Vielleicht ist das der Grund, weshalb Kim mit seinem weißen Taschentuch die Augen abtupfte, als er über die Entwicklung sprach.
Auf X (ehemals Twitter) wurde die seltsame Szene des Diktators gezeigt, der sich sonst gerne als unverletzbar gibt.
Die Überalterung der Gesellschaften ist ein globales Problem
Allerdings ist Nordkorea nicht allein mit diesem Problem. Schwindende Jugend beziehungsweise ein Überalterungsproblem ist der BBC zufolge in allen industrialisierten Ländern der Welt zu beobachten.
Nicht nur das reiche Europa überaltert, sondern auch Indien, China und vor allem Südkorea.
Statista zufolge hat Südkorea mit gerade mal 0,88 geborenen Kindern pro Frau eine der niedrigsten Fertilitätsraten der Welt.
Laut dem Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend sind aber 2,1 Kinder pro Frau notwendig, um die Bevölkerungszahl stabil zu halten.
Auch Deutschland ist mit etwa 1,5 Kindern pro Frau davon weit entfernt.
Titelfoto: Bildmontage: Vladimir SMIRNOV / POOL / AFP, Screenshot/X/clashreport