"Freundlicher Vater": Diktator Kim Jong-un geht mit Sommerhit viral!

Pjöngjang (Nordkorea) - Der nordkoreanische Diktator Kim Jong-un (40) stürmt gerade mit einem Superhit das Internet.

Der nordkoreanische Machthaber Kim Jong-un (40) wird in einem neuen Propaganda-Song als "freundlicher Vater" bezeichnet. (Archivbild)
Der nordkoreanische Machthaber Kim Jong-un (40) wird in einem neuen Propaganda-Song als "freundlicher Vater" bezeichnet. (Archivbild)  © MIKHAIL METZEL / POOL / AFP

Mit dem Popsong "Friendly Father" ("Freundlicher Vater") von der "Moranbong Band" hat das Regime in Nordkorea nicht nur reinste Propaganda erschaffen, sondern gleich auch einen viralen Sommerhit.

"Warmherzig wie deine Mutter. Wohlwollend wie dein Vater. Er hält seine zehn Millionen Kinder in seinen Armen. Und er kümmert sich von ganzem Herzen um uns." Wer muss bei diesem Vers nicht automatisch an Kim Jong-un denken?

Auch der Chorus bleibt im Ohr: "Lasst uns über Kim Jong-un singen. Unser großer Anführer. Lasst uns stolz sein auf Kim Jong-un. Unser freundlicher Vater. Wir alle vertrauen ihm und folgen ihm von ganzem Herzen. Unser freundlicher Vater."

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Gepaart mit dem dazugehörigen Video könnte man fast meinen, dass das Leben in der Diktatur einem Zuckerschlecken gleicht: Jung und Alt, Frauen und Männer, Soldaten, Bauarbeiter oder Ärzte springen darin fröhlich umher und schwenken voller Stolz die Nationalflagge, während immer wieder Aufnahmen vom "freundlichen Vater" eingeblendet werden.

Warum der Song in der westlichen Welt so einschlägt, erklärt ein Experte gegenüber "BBC": "Auf diesem Lied steht überall 'ABBA' geschrieben. Es ist schwungvoll, es könnte nicht eingängiger sein und eine reichhaltige Auswahl an Orchestersequenzen könnte kaum stärker im Vordergrund stehen."

"Vater Kim" als Konkurrenz für Taylor Swift?

So ist es nicht verwunderlich, dass etwa auf TikTok bereits etliche Videoclips mit dem nordkoreanischen Propaganda-Hit kursieren.

Manche Nutzer machten sich bereits die Mühe und spielten "Friendly Father" auf dem Klavier nach, andere bezeichneten den Song ironischerweise als "echten K-Pop" oder als "Banger" und sahen in ihm eine echte Konkurrenz für die Musik von Superstar Taylor Swift.

In diesem Beitrag wurde auf sarkastische Weise der Präsident Südkoreas als Tanzlehrer dargestellt, wie er sich auf einen möglichen Krieg mit Nordkorea vorbereitet, nachdem "Vater Kim" den "besten Song" des Jahres "gedroppt" hat.

Trotz der teils amüsanten Reaktionen im Netz ist der Hintergrund des Propaganda-Hits angesichts der vorherrschenden Zensur im ostasiatischen Land sowie der ständigen atomaren Bedrohung und Raketentests ein bedrückender.

Titelfoto: MIKHAIL METZEL / POOL / AFP

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