Diese drei Klubs dürfen Fußballfans in Nordkorea nicht anfeuern

Nordkorea - In Nordkorea herrschen bekanntlich ungewöhnliche Regeln und Gesetze. Vom Haarschnitt bis hin zum Falten der Zeitung unterliegt vieles genauen Vorschriften. Dabei macht Diktator Kim Jong-un (41) auch vor Fußballfans nicht halt.

Der nordkoreanische Staatschef Kim Jong-un (41) lässt zwar Fußballspiele ausstrahlen, jedoch nicht von jedem Klub.
Der nordkoreanische Staatschef Kim Jong-un (41) lässt zwar Fußballspiele ausstrahlen, jedoch nicht von jedem Klub.  © Uncredited/KCNA via KNS via AP/dpa

Eigentlich sind der Genuss ausländischer Fernsehsendungen oder Musik im asiatischen Land seit 2015 ohnehin verboten, doch beim runden Leder gönnt der 41-Jährige seinem Volk eine Ausnahme.

Wie der britische Mirror unter Bezugnahme auf Untersuchungsergebnisse des Forschungsprojekts "38 North" berichtet, zeigt der Staatssender KCTV nämlich regelmäßig Partien der englischen Premier League.

Zugegeben, mit topaktuellen Highlights werden die Einwohner der Volksrepublik dabei nicht verwöhnt, die Begegnungen laufen satte vier Monate zeitversetzt. Im Februar flackern also gerade die Duelle aus dem vergangenen Oktober über den Bildschirm.

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Und auch die Auswahl der Mannschaften unterliegt demnach Einschränkungen. Drei Klubs sollen im Moment für den Sender tabu sein: Tottenham Hotspur, der FC Brentford und die Wolverhampton Wanderers.

Der Grund überrascht kaum, es sind nämlich die drei Vereine, bei denen mit Heung-min Son (32, Spurs), Hee-chan Hwang (29, Wolves) und Ji-soo Kim (20) südkoreanische Spieler unter Vertrag stehen. Das Zeigen von Akteuren des verhassten Nachbarn sei strengstens verboten.

Nordkorea kürzt Spiele auf 60 Minuten ein - und verstößt wohl gegen Lizenzrecht

Heung-min Son (32) und seine Tottenham Hotspurs sind in Nordkorea nicht zu sehen.
Heung-min Son (32) und seine Tottenham Hotspurs sind in Nordkorea nicht zu sehen.  © HENRY NICHOLLS / AFP

Dafür verzichtet Nordkorea laut dem Untersuchungsergebnis immerhin größtenteils auf die übliche Propaganda.

Sport sei "eine der wenigen Sachen am Tag, bei denen das staatliche Fernsehen nicht versucht, seinen Zuschauern offene oder versteckte Botschaften zu vermitteln", wird einer der Forscher zitiert.

Neben der Premier League liefen demzufolge auch schon Spiele der Champions League und der Weltmeisterschaft bei KCTV, allerdings bei allen Wettbewerben von 90 auf 60 Minuten gekürzt.

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Übrigens verstößt das Land dabei mit ziemlicher Sicherheit gegen das Urheberrecht, denn zwischen der Premier League und Nordkorea besteht nach Mirror-Infos keine entsprechende Lizenz-Vereinbarung.

Titelfoto: Bildmontage: Uncredited/KCNA via KNS via AP/dpa, HENRY NICHOLLS / AFP

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