Üble Versprecher von Biden: US-Präsident nennt Selenskyj "Putin" und spricht von "Vizepräsident Trump"

Washington - Dicker Fauxpas mitten im Wahlkampf: US-Präsident Joe Biden (81) hat am letzten Tag des Nato-Gipfels an einer wichtigen Stelle seiner Rede ausgerechnet den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj (46) mit dem Namen "Putin" angesprochen. Es blieb nicht sein einziger Versprecher …

US-Präsident Joe Biden (81) leistete sich einen ungünstigen Fauxpas.
US-Präsident Joe Biden (81) leistete sich einen ungünstigen Fauxpas.  © dpa/AP | Matt Rourke

Als Biden das Wort an Selenskyj richtete, sagte er: "Nun übergebe ich das Wort an den Präsidenten der Ukraine, der ebenso viel Mut wie Entschlossenheit besitzt. Meine Damen und Herren: Präsident Putin."

Im US-Wahlkampf - der sich zum Pech der Demokraten weniger mit den Verfehlungen des vorbestraften Ex-Präsidenten Donald Trump (78) beschäftigt, sondern vor allem mit Bidens Alter - der nächste dicke Stein, den sich der 81-Jährige selbst in den Weg legt.

Immerhin: Noch während er sich vom Rednerpult abwendete, bemerkte Biden seinen Fehler. Er versuchte die Situation zu retten, in dem er behauptete, er sei einfach so darauf konzentriert, Putin zu besiegen. Selenskyj reagierte gefasst, erklärte am Mikro in Richtung Putin: "Ich bin besser."

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Bundeskanzler Olaf Scholz (66, SPD), der mit Biden und Selenskyj auf der Bühne stand, stutzte bei dem Versprecher, kommentierte den Vorfall nüchtern: "Versprecher passieren."

Spätestens seit einem TV-Duell gegen Trump vor wenigen Wochen zweifeln viele Wähler in den USA an der körperlichen und vor allem geistigen Fitness des US-Präsidenten. Auch beim Nato-Gipfel blieb der Putin-Versprecher nicht der einzige Aussetzer des Demokraten.

Wolodymyr Selenskyj (46, r.) reagierte gekonnt auf Bidens Versprecher.
Wolodymyr Selenskyj (46, r.) reagierte gekonnt auf Bidens Versprecher.  © dpa/AP | Susan Walsh

Joe Biden: Bitterer Putin-Versprecher im Video

Zweiter Biden-Fauxpas: "Hätte Vizepräsident Trump nicht als Vizepräsidentin gewählt"

Donald Trump (78) hat Glück: Biden steht derzeit stärker im Fokus vieler Wähler.
Donald Trump (78) hat Glück: Biden steht derzeit stärker im Fokus vieler Wähler.  © dpa/AP | Rebecca Blackwell

Wenige Stunden später, bei einer Pressekonferenz zum Abschluss des Nato-Gipfels, bezeichnete Biden dann auch noch seinen Konkurrenten um den Platz im Weißen Haus als seinen Vizepräsidenten.

Ein Journalist fragte Biden direkt zu Beginn der Pressekonferenz, was er über die Chancen von Vizepräsidentin Kamala Harris (59) - in neusten Umfragen schneidet sie derzeit besser als Biden ab - denke, Trump bei der Wahl zu schlagen, wenn sie für die Demokraten ins Rennen ginge.

Der 81-Jährige antwortete daraufhin: "Sehen Sie, ich hätte Vizepräsident Trump nicht als Vizepräsidentin gewählt, wenn ich nicht denken würde, dass sie für das Amt des Präsidenten qualifiziert ist."

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Für Bidens Widersacher natürlich das nächste gefundene Fressen. Statt über Trumps Verurteilung oder die jüngst offenbarten Verbindungen zu Kinderschänder Jeffrey Epstein (†66) zu diskutieren, steht so weiter Bidens geistige Gesundheit im Zentrum des US-Wahlkampfs.

Zuletzt hatte es deswegen laute Forderungen gegeben, Biden müsse endlich das Feld räumen, da sich inzwischen viele Demokraten sicher sind, dass andere - beispielsweise Vizepräsidenten Harris - geeigneter für den Kampf gegen Trump wären.

Titelfoto: dpa/AP | Matt Rourke

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