Biden vor Rücktritt? Obama verliert Vertrauen in Wahlsieg
Washington, D.C. - Das Rennen um die US-Präsidentschaft nimmt wenige Monate vor der Wahl bizarre Züge an. Bei den Demokraten werden die Zweifel an der Kandidatur von Joe Biden (81) immer größer.
Wie die Washington Post am Donnerstag berichtete, soll sich der ehemalige US-Präsident Barack Obama (62) gegenüber Verbündeten kritisch über den 81-Jährigen geäußert haben.
Dessen Chancen auf einen Wahlsieg gegen den Republikaner Donald Trump (78) seien stark gesunken. Biden müsse die Erfolgsaussichten seiner Kandidatur ernsthaft überdenken, so Obama zu Vertrauten. Legt der Ex-Präsident Biden den Rücktritt nahe?
Obama war stets ein großer Unterstützer des 81-Jährigen. Biden war während der beiden Amtszeiten des 62-Jährige sein Vizepräsident. Nach dem TV-Debakel Ende Juni stärkte er ihm öffentlich den Rücken.
Doch jetzt – wenige Tage nach den Schüssen auf Trump, die ihm weitere Popularität verliehen – verliert Obama nach mehreren Fehltritten offenbar das Vertrauen in Biden.
Druck auf Joe Biden nimmt zu
Seit Tagen nehmen der Druck aus den eigenen Reihen und die öffentliche Kritik an der Kandidatur des amtierenden US-Präsidenten zu.
Der einstige Unterstützer George Clooney (63) forderte offen einen Rücktritt. Die Spitzenpolitikerin Nancy Pelosi (84) soll ihm gesagt haben, dass er nicht gegen Trump gewinnen könne, steht in der Öffentlichkeit aber weiter zu ihm.
Mindestens 20 Abgeordnete der Demokraten im Repräsentantenhaus haben sich gegen Biden gestellt. Und der erste Demokraten-Senator äußerte sich vor wenigen Tagen so: "Zum Wohle des Landes fordere ich Präsident Biden auf, sich aus dem Rennen zurückzuziehen", sagte Peter Welch (77) aus Vermont.
Biden blockt das bislang alles ab. Von einem Rücktritt will er nichts wissen.
Und selbst wenn: Wer soll stattdessen für die Demokraten gegen die Republikaner ins Rennen geschickt werden? Bislang gibt es darauf keine Antwort.
Erstmeldung: 20.15 Uhr. Zuletzt aktualisiert: 20.47 Uhr.
Titelfoto: Montage: Manuel Balce Ceneta/AP/dpa, Petros Giannakouris/AP/dpa