Joe Biden nach Anschlag auf Donald Trump: "Das ist nicht Amerika"

Washington - US-Präsident Joe Biden (81) hat am Sonntag die Amerikaner nach dem Attentat auf seinen Vorgänger und Wahlkampfkonkurrenten Donald Trump (78) bei einer Wahlkampfveranstaltung in Pennsylvania zur Einigkeit aufgerufen.

Joe Biden (81) hält in der kommenden Nacht eine Rede an die Nation.
Joe Biden (81) hält in der kommenden Nacht eine Rede an die Nation.  © dpa/AP/Susan Walsh

"Wir müssen uns als Nation vereinen, um zu zeigen, wer wir sind", sagte Biden am Sonntag in einer kurzen Ansprache, die er im Weißen Haus hielt. Er habe "ein kurzes, aber gutes" Gespräch mit Trump geführt.

Zugleich kündigte der 81-jährige Biden an, dass er sich am Sonntagabend (Ortszeit) in einer Rede an die Nation wenden werde.

Zuvor hatte er sich von den Spitzen des US-Bundespolizei FBI und des Secret Service über den Ermittlungsstand zu dem Angriff informieren lassen.

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Die Attacke stehe im Widerspruch zu allem, wofür die Vereinigten Staaten stünden, sagte Biden.

"Das ist nicht Amerika, und wir können so etwas nicht zulassen", mahnte er bei einem kurzen Auftritt im Weißen Haus. Es werde immer Debatten und Meinungsverschiedenheiten geben, doch das Land dürfe nie aus den Augen verlieren, wofür es stehe. "Einigkeit ist das am schwersten zu erreichende Ziel, aber nichts ist im Moment wichtiger als das", mahnte Biden.

Motiv für potenziellen Anschlag noch unbekannt

Auf Donald Trump (78) wurde am Samstagabend geschossen.
Auf Donald Trump (78) wurde am Samstagabend geschossen.  © dpa/AP/Gene J. Puskar

Biden sagte, dass noch kein Motiv für das Attentat auf Trump bekannt sei, und er rief dazu auf, keine Vermutungen anzustellen.

"Wir haben noch keine Informationen über das Motiv des Schützen. Wir wissen aber, wer er ist. Ich bitte alle, keine Vermutungen über seine Motive oder seine Zugehörigkeit anzustellen", sagte der Präsident.

Er kündigte darüber hinaus eine unabhängige Untersuchung der Sicherheitsvorkehrungen bei der Wahlkampfveranstaltung an. Ziel sei es, genau zu beurteilen, was passiert sei, sagte Biden vor Journalisten im Weißen Haus.

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Die Ergebnisse der Untersuchung würden im Anschluss veröffentlicht.

Joe Biden reist erst mal nicht in Waffen-Hochburg Texas

Wie das Weiße Haus kurz zuvor am Sonntag mitteilte, verschiebt Biden eine geplante Reise in den südlichen Bundesstaat Texas.

"Der Präsident verschiebt seine Reise nach Texas, die ursprünglich für Montag, den 15. Juli, geplant war", hieß es in der Erklärung des Weißen Hauses, einen Tag nachdem Trump bei einer Schießerei auf einer Wahlkampfveranstaltung in Pennsylvania verletzt worden war.

Erstmeldung von 20.28 Uhr, aktualisiert um 20.53 Uhr.

Titelfoto: dpa/AP/Susan Walsh

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