Ex-Präsident Joe Biden attackiert Trump: "So viel Schaden und Zerstörung angerichtet"
Chicago (Illinois/USA) - Bei seiner ersten großen Rede nach dem Machtwechsel hat Ex-Präsident Joe Biden (82) die Politik seines Nachfolgers Donald Trump (78) scharf kritisiert.

Es sei "atemberaubend", wie viel Trump in weniger als 100 Tagen zerstört habe. Noch nie sei das Land so gespalten gewesen, sagte Biden auf einer Konferenz in Chicago.
"Wir können so nicht weitermachen - so gespalten, wie wir sind. Sie haben regelrecht die Axt an die Sozialversicherungsbehörden angelegt", so der ehemalige US-Präsident.
Die Rede war offiziell als Dankesrede vor der Behindertenorganisation "Advocates, Counselors and Representatives for the Disabled" gedacht. Diese hatte Biden für seine langjährigen Verdienste in der Sozialpolitik ausgezeichnet.
Der 82-Jährige ließ es sich jedoch nicht nehmen, sie in eine herbe Attacke gegen den amtierenden Präsidenten zu verwandeln, wie CNN und weitere Medien berichteten.
Die Regierung wolle die Sozialversicherung zerstören, sagte Biden. "Wovon zum Teufel reden die? Die Menschen haben diese Leistungen verdient. Sie haben bereits 7000 Beamte entlassen, darunter auch die erfahrensten", kritisierte der Ex-Präsident.
Die soziale Sicherheit müsse "zum Wohle der gesamten Nation" geschützt werden, sagte der Demokrat. Es gehe dabei nicht nur um Altersrenten. "Es geht darum, ein grundlegendes Vertrauensverhältnis zwischen Staat und Volk zu würdigen."
Ex-Präsident Joe Biden: "Es gibt nichts, was Amerika nicht schaffen kann"
"Jeder Mensch verdient es, mit Würde behandelt zu werden. Unabhängig von wirtschaftlichen Gesichtspunkten, unabhängig davon, wer man ist", sagte der 82-Jährige.
Zum Schluss seiner Rede appellierte Biden: "Es gibt nichts, was Amerika nicht schaffen kann, wenn wir es gemeinsam tun." Danach ging er mit langsamen Schritten vom Podium herunter und sprach kurz mit Zuhörern in der ersten Reihe.
Trumps Pressesprecherin Karoline Leavitt (27) reagierte auf Bidens Kritik und sagte: "Präsident Trump ist sich absolut sicher, dass er die Sozialversicherungsleistungen für gesetzestreue, steuerzahlende, amerikanische Bürger und Senioren, die in dieses Programm eingezahlt haben, schützen wird."
Titelfoto: Nam Y. Huh/AP/dpa