Staatsbesuch in Berlin: Biden dankt Deutschland für Unterstützung
Berlin - Gut drei Monate vor dem Ende seiner Amtszeit ist US-Präsident Joe Biden (81) am Freitag von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier (68, SPD) in Berlin empfangen worden. Dort dankte er Deutschland für die Unterstützung Kiews.
Deutschland habe sich in unglaublicher Weise für die Ukraine engagiert, sagte Biden bei einer Zeremonie zu seinen Ehren im Schloss Bellevue in Berlin.
"Die deutsche Führung hatte die Weisheit, einen Wendepunkt in der Geschichte zu erkennen." Russlands Krieg gegen die Ukraine sei ein Angriff auf eine befreundete Demokratie, aber auch auf Prinzipien, die 75 Jahre Frieden und Sicherheit in Europa aufrechterhalten hätten.
Deutschland setze sich unermüdlich dafür ein, dass die Ukraine siege, Russlands Präsident Wladimir Putin (72) scheitere und die Nato geeinter sei denn je, würdigte Biden.
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier verlieh dem US-Präsidenten bei der Zeremonie im Schloss Bellevue die "Sonderstufe des Großkreuzes des Verdienstordens der Bundesrepublik" - die höchste Auszeichnung, die Deutschland zu vergeben hat. Von den 14 US-Präsidenten, die seit Bestehen der Bundesrepublik regiert haben, wurde bisher sonst nur George Bush senior (✝94) damit geehrt.
"Diese Auszeichnung bedeutet mir so viel", sagte Biden. Deutschland und die USA hätten eine lange Geschichte mit vielen Wendungen hinter sich - von Kriegsgegnern zu engen Partnern. Man dürfe nie die Macht der Demokratie und den Wert von Allianzen unterschätzen, mahnte er.
Biden nur kurz zu Besuch
Eigentlich wollte Biden bereits eine Woche vorher zu einem Staatsbesuch mit allen protokollarischen Ehren und einem Ukraine-Solidaritätsgipfel im rheinland-pfälzischen Ramstein nach Deutschland kommen. Der Hurrikan "Milton" machte ihm aber einen Strich durch die Rechnung.
Jetzt findet der Besuch in deutlich kleinerem Rahmen statt. Der US-Präsident wird sich nur 19 Stunden in Berlin aufhalten.
Im Januar scheidet Biden aus dem Amt und wird dann vom früheren Präsidenten Donald Trump (78) oder seiner jetzige Vizepräsidentin Kamala Harris (59) abgelöst.
Die Entscheidung darüber fällt bei der Präsidentenwahl am 5. November.
Erstmeldung: 5.40 Uhr, aktualisiert: 12.37 Uhr
Titelfoto: Michael Kappeler/dpa