"Katastrophaler Auftritt": Joe Biden versetzt seine Demokraten in Panik

Atlanta (Georgia/USA) - "Desaster", "Katastrophe" und "disqualifizierend" - so lauteten einige der druckreifen Reaktionen von Analysten und Anhängern der Demokraten auf den Auftritt von US-Präsident Joe Biden (81) in der ersten Präsidentschaftsdebatte gegen Donald Trump (78).

Der katastrophale Auftritt von Präsident Joe Biden (81) in der ersten Debatte gegen Donald Trump (78) sorgt bei den Demokraten für große Sorge.
Der katastrophale Auftritt von Präsident Joe Biden (81) in der ersten Debatte gegen Donald Trump (78) sorgt bei den Demokraten für große Sorge.  © Gerald Herbert/AP/dpa

Ein müde wirkender, unzusammenhängend klingender Biden wurde von Trump an einem Abend besiegt, der alle - von den Kandidaten über die Moderatoren bis hin zu den beiden großen Parteien des Landes - schlecht aussehen ließ.

Obwohl die Moderatoren Jake Tapper (55) und Dana Bash (53) Trump freie Hand ließen, um über jedes erdenkliche Thema zu lügen, wurde er von etwa zwei Dritteln der CNN-Zuschauer zum "Sieger" der Debatte erklärt.

Das lag ausschließlich an Bidens Auftritt, der selbst seine engsten Verbündeten schockiert zurückließ.

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Van Jones (55) von CNN nannte es gar "schmerzhaft": "Er tut sein Bestmögliches. Aber er hatte heute Abend eine Prüfung zu bestehen, um das Vertrauen des Landes und der Basis wiederherzustellen. Und das hat er nicht geschafft."

Der ehemalige Wahlkampfmanager von Ex-Präsident Barack Obama (62), David Plouffe (57), ging auf MSNBC noch weiter: "Das größte Problem bei dieser Wahl sind die Bedenken der Wähler [...] in Bezug auf sein Alter, und diese wurden heute Abend noch verstärkt", sagte er und wies darauf hin, dass die beiden Kontrahenten "30 Jahre auseinander zu liegen schienen".

Rufe nach Ersatz für Joe Biden werden immer lauter

Rund zwei Drittel der CNN-Zuschauer erklärten Donald Trump (78) zum Sieger der Debatte.
Rund zwei Drittel der CNN-Zuschauer erklärten Donald Trump (78) zum Sieger der Debatte.  © John Bazemore/AP

CNN-Chefkorrespondent John King (60) behauptete, nach Bidens "desaströsem" Auftritt herrsche nun "eine tiefe, breite und sehr aggressive Panik in der Demokratischen Partei". Daher würden innerhalb der Partei wohl "Gespräche" geführt werden, Biden möglicherweise zu bitten, "beiseite zu treten".

Selbst die Vizepräsidentin Kamala Harris (59) räumte ein, dass Biden einen, wie sie es euphemistisch nannte, "langsamen Start" hatte. Schlussendlich bestand sie dennoch darauf, dass er ein starkes Ergebnis erzielt habe.

Harris gehört nun zu einer Reihe von Namen, die von denjenigen, die nach einem Ersatz für Biden suchen, hektisch umhergeworfen werden. Auch die demokratischen Gouverneure Gretchen Whitmer, J. B. Pritzker, Gavin Newsom und Andy Beshear werden genannt.

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Die Ablösung eines Amtsinhabers zum jetzigen Zeitpunkt ist jedoch ein schwieriges Unterfangen, sowohl politisch als auch verfahrenstechnisch, da eine große Anzahl von Delegierten Biden bereits zugesagt hat.

Während seine Kollegen die Niederlage des Präsidenten erst einmal verkraften müssen, machte es sich Biden in einem Waffelhaus in Atlanta gemütlich, aß dort genüsslich einen Happen. Sein Fazit zu der Debatte? "Ich denke, wir haben uns gut geschlagen."

Titelfoto: Gerald Herbert/AP/dpa

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