Nach Wolfsgruß-Skandal: Erdogan will nach Berlin reisen!

Berlin - Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan (70) will kurzfristig nach Berlin reisen, um sich das Viertelfinalspiel Türkei gegen die Niederlande im Stadion anzuschauen.

Präsident Recep Tayyip Erdogan (70) will dem türkischen Team den Rücken stärken.
Präsident Recep Tayyip Erdogan (70) will dem türkischen Team den Rücken stärken.  © Khalil Hamra/AP/dpa

Erdogan sagte dafür seine geplante Reise nach Aserbaidschan ab, wie die Deutsche Presse-Agentur aus informierten Kreisen erfuhr.

In türkischen Medien hieß es, Grund sei die Debatte um den sogenannten Wolfsgruß, die der türkische Fußball-Nationalspielers Merih Demiral (26) mit seinem Torjubel ausgelöst hatte. Erdogan wolle der türkischen Mannschaft den Rücken stärken.

Demiral hatte am Dienstag beim 2:1 im Achtelfinale gegen Österreich nach seinem zweiten Tor in Leipzig den sogenannten Wolfsgruß gezeigt, der unter anderem einer rechtsextremistischen Bewegung zugeordnet wird. Bundesinnenministerin Nancy Faser (53, SPD) kritisierte dies scharf.

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Als "Graue Wölfe" werden die Anhänger der rechtsextremistischen "Ülkücü-Bewegung" bezeichnet, die in Deutschland vom Verfassungsschutz beobachtet wird.

In der Türkei ist die ultranationalistische MHP ihre politische Vertretung und Bündnispartnerin der islamisch-konservativen AKP von Präsident Recep Tayyip Erdogan. Der Gruß drückt in der Regel die Zugehörigkeit und das Sympathisieren mit der Bewegung und ihrer Ideologie aus.

Merih Demiral (26) zeigte nach seinem Treffer gegen Österreich das Zeichen der "Grauen Wölfe".
Merih Demiral (26) zeigte nach seinem Treffer gegen Österreich das Zeichen der "Grauen Wölfe".  © Sebastian Christoph Gollnow/dpa

Demiral hatte gesagt, dass er mit der Geste nur ausdrücken wollte, dass er stolz sei, Türke zu sein und keine versteckte Botschaft dahinterstecke.

Titelfoto: Sebastian Christoph Gollnow/dpa, Khalil Hamra/AP/dpa (Bildmontage)

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