Wird Trump nach Wahlsieg Europas Sicherheit garantieren? Das denken die Deutschen
Mainz - Was passiert mit der europäischen Sicherheit, sollte Donald Trump (77) im kommenden November die Präsidentschaftswahl in den USA gewinnen? Das ist eines der wichtigen Themen im aktuellen ZDF-Politbarometer.
So fürchten 70 Prozent der befragten Wahlberechtigten in Deutschland, dass die Vereinigten Staaten im Falle eines republikanischen Wahlsiegs die Sicherheit Europas nicht mehr garantieren werden. Nur 24 Prozent glauben dies nicht (Rest zu 100 Prozent antwortete mit "weiß nicht").
In diesem Zusammenhang halten es auch 93 Prozent für sehr wichtig oder wichtig, dass sich Deutschland mit seinen europäischen Verbündeten auch ohne die USA verteidigen kann. Lediglich 5 Prozent halten das für nicht so wichtig oder überhaupt nicht wichtig.
Allerdings glauben nur 35 Prozent der Befragten, dass die Fähigkeit sich zu verteidigen in den nächsten Jahren umzusetzen ist, 56 Prozent bezweifeln das.
Wie wichtig die Unterstützung durch die USA ist, kann man zurzeit im Ukraine-Konflikt sehen. Dass die Ukraine gegen Russland zunehmend in die Defensive gerät, hängt nicht zuletzt an den von den Republikanern blockierten US-Waffenlieferungen.
Soll die Ukraine auf die besetzten Gebiete verzichten, um den Krieg zu beenden?
Dagegen hat die EU sich in dieser Woche auf eine weitere Finanzierung von Waffenlieferungen an die Ukraine geeinigt. 59 Prozent der Menschen in Deutschland halten es für richtig, wenn die europäischen Staaten mehr Waffen und Munition an die Ukraine liefern; 35 Prozent sind gegenteiliger Ansicht.
Soll die Ukraine auf die von Russland besetzten Gebiete verzichten, wenn sich dadurch der Krieg beenden ließe?
Das halten 40 Prozent für richtig, 48 Prozent sind dagegen der Ansicht, dass die Ukrainer weiterhin um ihre Befreiung kämpfen sollen.
So würden die Deutschen zurzeit den Bundestag wählen
Zuletzt noch ein Blick auf die Zustimmung zu den einzelnen Parteien in Deutschland.
Wenn am kommenden Sonntag Bundestagswahlen stattfinden würden, wäre die Union weiterhin mit 31 Prozent (+1 im Gegensatz zum letzten Politbarometer vor zwei Wochen) stärkste Fraktion.
Dahinter reihen sich die AfD mit 18 Prozent (unverändert), die SPD mit 16 Prozent (+2), Bündnis 90/Die Grünen mit 13 Prozent (-2) sowie das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) mit 6 Prozent (+1) ein.
Nicht in den Bundestag kämen nach der aktuellen Umfrage die FDP mit 4 Prozent sowie die Linke mit 3 Prozent (beide unverändert). Alle anderen Parteien kämen gemeinsam auf 9 Prozent (-1), ohne dass eine von ihnen mindestens 3 Prozent erreichen würden.
Bei einem solchen Wahlausgang wären jeweils Zweier-Koalitionen aus CDU/CSU und SPD oder aus CDU/CSU und Grünen denkbar.
Wie üblich wurde die Umfrage für das Politbarometer von der Mannheimer Forschungsgruppe Wahlen durchgeführt, die in der Zeit vom 19. bis zum 21. März insgesamt 1298 zufällig ausgewählte Wahlberechtigte telefonisch interviewte.
Titelfoto: Bild-Montage: Jeff Dean/AP/dpa, ZDF/Forschungsgruppe Wahlen