Wegen gehässiger Aussagen in CNN-Interview: Carroll klagt erneut gegen Trump!
New York City (USA) - Donald Trump (76), der Anfang des Monats wegen des sexuellen Missbrauchs an der Journalistin E. Jean Carroll (79) verurteilt wurde, muss vielleicht tiefer in die Tasche greifen als gedacht: Weil der Ex-Präsident nach dem Prozess öffentlich gehässige Kommentare äußerte, reichte sie eine weitere Klage ein.
Wie die US-Zeitung New York Times berichtet, soll sich die finanzielle Belastung nach dem Urteil für Donald Trump nun noch verschlimmern. Nach den geforderten 5 Millionen US-Dollar (circa 4,5 Millionen Euro) - 2 Millionen wegen sexuellen Missbrauchs und 3 Millionen für Verleumdung - könnte nun eine weitere Zahlung in Millionenhöhe auf den Unternehmer zukommen.
Weil der Ex-Präsident der USA Carroll im Interview mit dem US-Nachrichtensender CNN am 10. Mai als "fake" und ihre Schilderungen als "ausgedachte Geschichte" beschrieb, reichte die 79-Jährige eine weitere Klage ein. Trump behauptete trotz Fotos, die beide zusammen zeigen, dass er Carroll nie getroffen habe, dass die Journalistin und Autorin "verrückt" und der Zivilprozess ein "manipulierter Deal" sei.
Die separate Verleumdungsklage wegen dieser Aussagen wurde am gestrigen Montag eingereicht und liegt derzeit demselben Richter vor, der den 76-Jährigen am 9. Mai verurteilte.
Darin wird argumentiert, Trumps Äußerungen würden "das Ausmaß seiner Bösartigkeit gegenüber Carroll zeigen, da es schwer ist, sich derart herabwürdigendes Verhalten vorzustellen, das möglicherweise eher durch Hass, bösen Willen oder Bosheit motiviert sein könnte."
Trump müsse von weiteren Aussagen dieser Art abgehalten werden
In der Akte heißt es ferner: "Dieses Verhalten unterstützt eine sehr erhebliche Schadensersatz-Zahlung zugunsten der 79-Jährigen, um Trump zu bestrafen, ihn von weiteren Diffamierungen abzuhalten und andere davon abzuhalten, dasselbe zu tun."
"Es macht das Urteil der Jury und unser Justizsystem lächerlich, wenn er immer wieder dieselben diffamierenden Aussagen wiederholen kann", sagte Carrolls Anwältin, Frau Kaplan, in einem Interview am gestrigen Montag.
Trumps Anwälte, die gegen das Urteil vom 9. Mai Berufung eingelegt hatten und noch immer dagegen ankämpfen, äußerten sich noch am selben Tag mit der Aussage, dass kein Schadensersatz gerechtfertigt sei.
"Wir beabsichtigen, diesem Antrag energisch zu widersprechen, da er unserer Meinung nach nichts weiter als ein verzweifelter, letzter Versuch von Frau Carroll ist, diesen Fall auf den Kopf zu stellen", so Alina Habba (39) aus Trumps Anwaltsteam.
Zum Hinweis auf eine weitere drohende Verleumdungsklage sagte sie: "Wir haben die Aussagen von Frau Carroll in der Presse aufmerksam verfolgt und erwägen alle Optionen."
Titelfoto: Bildmontage: Kena Betancur, Andrew KELLY / AFP / POOL