Vom Golfclub in den Gerichtssaal: Trump stellt sich in Miami - Polizei schlägt Alarm
Miami - Erst Anfang April dieses Jahres wurde der Ex-Präsident Donald Trump (76) dem Richter in New York vorgeführt. Jetzt stattet der ehemalige Regierungschef einem Bundesgericht in Miami (Florida, USA) einen Besuch ab: Sein Flieger kam am gestrigen Montagnachmittag (Ortszeit) an - nachdem er kurz davor vermutlich eine gemütliche Runde Golfen war.
Aus seinem privaten Golfclub in Bedminster (New Jersey) ging es für den 76-jährigen Hobby-Sportler über den Flughafen Newark nach Miami, wo er sich am heutigen Dienstag der Justiz stellen muss.
Dieses Mal wird ihm Verschwörung zur Behinderung der Ermittlungen und die gesetzeswidrige Aufbewahrung höchst sensibler Informationen vorgeworfen.
Das FBI hatte im August 2022 Trumps Privatanwesen in Mar-a-Lago durchsucht und vor Ort streng geheime Dokumente entdeckt, unter anderem in einem Badezimmer und einem Schlafzimmer innerhalb des Anwesens.
Laut Anklage befanden sich darunter sogar Details zu militärischen Schwachstellen in der US-Verteidigung und zu potenziellen Militäroperationen.
Zum heutigen Gerichtstermin, um 15 Uhr Ortszeit (21 Uhr MEZ), wird zunächst lediglich die Anklage verlesen und der Ex-Präsident vorübergehend in Gewahrsam genommen.
Im Anschluss daran wird der Republikaner Miami vermutlich jedoch schon wieder verlassen - der Golfclub ruft! Und Trump will dort außerdem eine große Ansprache an seine Anhänger richten.
Viele Trump-Unterstützer erwartet: Sind die Einsatzkräfte bereit?
Vor dem Gerichtsgebäude werden am heutigen Dienstag Tausende seiner Gefolgsleute erwartet.
Wie der Polizeichef Manuel Morales auf Twitter bekannt gab, nehmen die Einsatzkräfte "das Event extrem ernst". "Wir wissen, dass sich die Dinge auch zum Schlimmsten wenden können."
Dabei wirft die Behörde Zahlen von 5000 bis hin zu 50.000 Menschen in den Raum, die Trump in der Umgebung des Gerichts unterstützen könnten.
Francis Suarez (45), der Bürgermeister von Miami, ist vorab noch guter Dinge. Im Gespräch mit NBC ließ sich der 45-Jährige immerhin nicht von den Zahlen seines Polizeichefs schockieren:
"Es könnten, wissen Sie, 1000 Leute sein, es könnten 5000 Leute sein. Aber wir sind für alles darüber hinaus und in großem Maßstab bereit."
Trump lässt derweil den Golfer aus sich sprechen und bleibt vorerst gelassen im Angesicht der historisch schweren Vorwürfe gegen ihn.
Dem Boston Herald Kolumnisten Howie Carr gegenüber ist sich der Ex-Präsident erst einmal keiner Schuld bewusst: "Ich sage nur 'nicht schuldig‘. Ich habe nichts falsch gemacht."
Titelfoto: Fotomontage: Lynne Sladky/AP//Gerald Herbert/AP