Trumps Gaza-Plan: "Werden das Ding ausräumen"

USA - Erst wenige Tage ist Donald Trump (78) im Amt. Nun sprach der US-Präsident vor Journalisten aber bereits über seine Pläne für den Gaza-Streifen.

An Bord der Air Force One stellte sich Donald Trump (78) den Fragen der mitgereisten Journalisten.
An Bord der Air Force One stellte sich Donald Trump (78) den Fragen der mitgereisten Journalisten.  © Mandel Ngan/AFP

15 Monate dauerte der blutige Krieg zwischen Israel und der Hamas. Nun herrscht zwar eine wackelige Waffenruhe, aber weite Teile des Gazastreifens liegen in Trümmern, Millionen sind obdachlos. Donald Trump will Abhilfe schaffen, er will den Gazastreifen "ausräumen".

Das erklärte der US-Präsident an Bord der Air Force One vor mitgereisten Journalisten, berichtet die Nachrichtenagentur AP.

Nach seinen Vorstellungen soll ein Großteil der knapp zwei Millionen Einwohner des rund 40 Kilometer langen und 14 Kilometer breiten Küstenstreifens umgesiedelt werden.

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Ganz konkret schwebte ihm vor, die Menschen nach Ägypten und Jordanien umzusiedeln. "Ich möchte, dass Ägypten Menschen aufnimmt", forderte Trump und ergänzte: "Es geht hier um wahrscheinlich anderthalb Millionen Menschen, und wir räumen das Ding einfach aus und sagen: 'Wisst ihr, es ist vorbei.'"

Trump schlug vor: "Ich würde gerne mit einigen arabischen Nationen zusammenarbeiten und an einem anderen Ort Wohnungen bauen, wo sie vielleicht zur Abwechslung mal in Frieden leben können." Die Lösung könne "vorübergehend" oder auch "langfristig" sein.

Weite Teile des Gazastreifens liegen in Schutt und Asche.
Weite Teile des Gazastreifens liegen in Schutt und Asche.  © Omar Al-Qattaa/AFP
Doch die Hamas hat offenbar noch immer großen Rückhalt in der Bevölkerung.
Doch die Hamas hat offenbar noch immer großen Rückhalt in der Bevölkerung.  © Omar Al-Qattaa/AFP

Donald Trump drängt offenbar auf einen Gaza-Deal

Bereits nach seiner Amtseinführung am Montag hatte Donald Trump seine Sicht der Dinge erläutert und gefordert, dass das desolate Gebiet "wirklich anders wieder aufgebaut" werden müsse.

Der erfahrene Immobilienentwickler stellte fest: "Gaza ist interessant. Es hat eine phänomenale Lage am Meer. Das beste Wetter, wissen Sie, alles ist gut. Man könnte damit einige schöne Dinge machen."

Ob Ägypten und Jordanien tatsächlich bereit sind, Hunderttausende Palästinenser aufzunehmen, ist mehr als fraglich. In Jordanien leben bereits mehr als zwei Millionen palästinensische Flüchtlinge. Ägypten leidet unter einer massiven Wirtschaftskrise. Die Palästinenser wiederum fürchten, wenn sie den Gazastreifen verlassen, nie wieder zurückkehren zu können.

Allerdings fließen an Ägypten und Jordanien großzügige US-Militär- und Wirtschaftshilfen - zuletzt jeweils rund 1,5 Milliarden US-Dollar (rund 1,43 Milliarden Euro). Donald Trump hätte also durchaus einen Verhandlungschip für einen möglichen Deal.

Titelfoto: Montage: Mandel NGAN / AFP, Omar AL-QATTAA / AFP

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