Trump verhöhnt Biden in erstem TV-Interview nach Amtsantritt
Von Julia Naue
Washington - US-Präsident Donald Trump (78) hat seinen Vorgänger Joe Biden (82) dafür verhöhnt, dass dieser vorsorgliche Begnadigungen ausgesprochen hat – darunter auch für Familienmitglieder und politische Gegner des Republikaners.
"Dieser Typ lief herum und begnadigte alle", sagte Trump in einem Interview mit dem Fox-News-Moderator. "Und wissen Sie, das Lustige, vielleicht auch das Traurige daran ist, dass er sich selbst nicht begnadigt hat."
Schließlich habe "alles mit ihm zu tun", sagte der Republikaner mit Blick auf Biden in Washington. Es ist Trump erstes TV-Interview nach seiner Vereidigung.
Der 78-Jährige dürfte darauf anspielen, dass er und seine Anhänger dem Demokraten Biden wiederholt kriminelles Verhalten vorgeworfen haben. Er beschuldigte auch dessen Familie, in kriminelle Machenschaften verwickelt zu sein.
Trumps Republikaner im Repräsentantenhaus hatten während Bidens Amtszeit Amtsenthebungs-Ermittlungen gegen den Demokraten vorangetrieben. Sie beschuldigten ihn, sein öffentliches Amt zum finanziellen Vorteil seiner Familie missbraucht zu haben.
Eindeutige Beweise für ein schweres Fehlverhalten haben sie aber nicht vorgelegt.
Letzte Amtshandlung: Biden begnadigte Familienmitglieder im Voraus
Biden hatte am Tag der Vereidigung seines Nachfolgers mehrere Familienmitglieder und politische Widersacher Trumps vorsorglich begnadigt.
Die Begnadigungen sollten allerdings nicht als Anerkennen von Fehlverhalten missverstanden werden, teilte Biden mit.
Anfang Dezember begnadigte Biden auch seinen Sohn Hunter (54) und schützte ihn davor, jemals wegen möglicher Vergehen der vergangenen fast elf Jahre auf Bundesebene angeklagt zu werden.
Zuvor hatte sich der Präsidentensohn nach einem Schuldspruch wegen Verstößen gegen das Waffenrecht auch in einem zweiten Verfahren wegen verschiedener Steuervergehen schuldig bekannt.
Titelfoto: Bildmontage: Stephanie Scarbrough/AP/dpa, Evan Vucci/AP/dpa