"Schlechtesten Tag" seit Beginn des Prozesses: Zeuge belastet Donald Trump mit winziger Notiz
New York (USA) - Am gestrigen Dienstag hatte Donald Trump (77) seinen wohl "schlimmsten Tag" im Betrugsprozess, der gegen ihn derzeit in New York läuft. Ein früherer leitender Angestellte war als Zeuge geladen und brachte den Ex-Präsidenten mit der unklaren Mathematik von Firmendokumenten in Verbindung, wegen derer jener angeklagt ist.
Seit gut acht Wochen läuft der Betrugsprozess gegen Trump, in dem herausgefunden werden soll, in welchem Umfang er betrogen hat, als er den Wert seiner eigenen Immobilien messen ließ.
Laut Business Insider belastete Zeuge Jeffrey McConney, ehemaliger Rechnungsprüfer und Tabellenkalkulationschef, den Ex-Präsidenten mit eindeutigen Beweisen in diesem Zusammenhang.
Im Kreuzverhör wurde er gebeten, sich seine selbst gekritzelte Notiz "DJT to get final Review" auf Trumps Vermögenserklärung für 2014 genauer anzusehen. Darin geht es um Wertüberschätzungen in Höhe von 3,5 Milliarden US-Dollar (rund 3,21 Milliarden Euro).
Der Einzeiler, der mit dünner blauer Tinte auf die erste Seite gekritzelt wurde, sagte aus, dass "DJT" - also Donald J. Trump - die "abschließende Bewertung" des Dokumentes durchführen sollte.
Donald Trump segnete offenbar jede Vermögenserklärung samt falschen Zahlen ab
Trump wies jegliche Anschuldigungen zurück und beteuerte stets Unschuld und Unwissenheit.
"Bekäme Donald Trump eine abschließende Bewertung?", fragte der Staatsanwalt, Andrew Amer seinen Zeugen McConney. "Das war mein Verständnis, ja", antwortete dieser vom Zeugenstand aus mit rauer Stimme.
Ob das "jedes Jahr" so sei, fragte der Staatsanwalt anschließend. Wieder antwortete McCooney: "Nach meinem Verständnis, ja."
Bedeutsam sind diese Aussagen, weil nun feststeht, dass Trump, ebenso wie seine beiden ältesten Söhne Donald Trump Jr. (45) und Eric (39) von den manipulierten Zahlen gewusst haben mussten und diese trotzdem freigeben hatten - Jahr um Jahr.
Beide sind in dem Prozess ebenfalls Angeklagte.
Werden die Trumps schuldig gesprochen, müssen sie mit einer Gesamtstrafe von mindestens 250 Millionen US-Dollar (rund 230 Millionen Euro) rechnen. Zusätzlich dürfte Donald Trump ein Verbot bekommen, Unternehmen im US-Staat New York zu führen.
Titelfoto: Bildmontage: JOSEPH PREZIOSO / AFP, Elizabeth Williams/AP/dpa