Miniatur Wunderland kassiert Shitstorm nach Trump-Reel

Hamburg - Präsident Donald Trump (78) ist aktuell als gigantischer Zerstörer im Hamburger Miniatur Wunderland zu sehen.

Donald Trump (78) als übergroße Figur im Miniatur Wunderland.
Donald Trump (78) als übergroße Figur im Miniatur Wunderland.  © Miniatur Wunderland

Als übergroße Figur - sage und schreibe 50 Zentimeter - zerstört er einen Teil der USA, genauer gesagt "Las Vegas", wie in einem Instagram-Reel der Hamburger Touristenattraktion zu sehen ist.

Trump hält ein abgerissenes Windrad in der Hand und "brüllt", um ihn herum demolierte Casinos. Ein Bild der Angst und der Zerstörung, zugleich eine grausame Dystopie ...

"Lass unsere Sorgen nicht zur Realität werden. Die Menschheit braucht Hoffnung, nicht Angst. Die Demokratie ist unser Fundament, lass sie nicht zerbröckeln. Lass uns gemeinsam gewinnen", so die Botschaft an den Präsidenten aus Hamburg. Ein starkes Statement.

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Ob das Reel Donald Trump wohl erreichen wird? Vermutlich nicht. Dafür aber inzwischen etliche Social-Media-User. Auf allen drei Kanälen (Facebook, Instagram und TikTok) des Wunderlandes zusammen habe das kurze Video jetzt schon fast 1,5 Millionen Views gesammelt, so Frederik Braun (57), einer der Gründer des Wunderlandes, gegenüber TAG24.

Frederik Braun: "Aus unserer Sicht geht es Donald Trump und seinen Gefolgsleuten nur ums Geld"

Frederik Braun (l.) und sein Zwillingsbruder Gerrit Braun (beide 57) sendeten mit ihrem Reel eine Botschaft an Donald Trump.
Frederik Braun (l.) und sein Zwillingsbruder Gerrit Braun (beide 57) sendeten mit ihrem Reel eine Botschaft an Donald Trump.  © Marcus Brandt/dpa

Auf die Idee sei sein Zwillingsbruder Gerrit gekommen. "Wir wollten ein symbolisches Bild schaffen, welches die Gefühle, Ängste, Nachteile und Sorgen vieler Menschen durch Donald Trumps egoistische Politik vermittelt. Es soll Chaos darstellen", so Braun weiter.

"Aus unserer Sicht geht es ihm und seinen Gefolgsleuten nur ums Geld. Wenig um das Gemeinwohl. Er stürzt viele Menschen, Teile der Wirtschaft, Teile der Demokratie und große Teile der Wissenschaft ins Chaos."

Es sei ein Aufruf an den Präsidenten, aber auch an alle Menschen, die glauben, durch populistische und nationalistische Politik die Welt zu verbessern, dass es massive Folgen für alle haben kann und für einige mindestens haben wird, ist sich Braun sicher.

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"Das ist mit unserem Wertesystem nicht zu vereinbaren. Dazu schreit seit Monaten in unserer Seele alles danach, nicht tatenlos zuzuschauen. Manchmal muss man seine Seele befreien und etwas tun, was man für richtig hält, auch wenn man weiß, dass es Gefahren birgt …"

Insgesamt haben fünf Menschen aus dem Wunderland-Team etwa 100 Stunden für die Szenerie gebraucht. Lange bleiben wird sie allerdings nicht. Genauer gesagt nur noch bis zum heutigen Donnerstag, da sie nur für Social Media geschaffen wurde. "Die Gäste hier vor Ort finden es aber echt super."

Wunderland bekommt Shitstorm aus den USA

Online waren die Reaktionen so wie erwartet. "Wir wussten, dass wir im außeramerikanischen Raum sicherlich auf eine breite Zustimmung stoßen, aber aus den USA einen Shitstorm bekommen."

Trumpanhänger hätten sehr schnell und in ihrer typischen, einsilbigen und drohenden Art kommentiert. "Da ist kein Interesse an Diskussion, sondern einfach nur draufhauen [...]. Sie haben ja auch einen guten Lehrmeister."

Auf Facebook seien die Kommentare besonders extrem ausgefallen. "Aber überraschenderweise haben auch sehr viele Amerikaner sehr positiv reagiert."

Titelfoto: Miniatur Wunderland

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