"Hände weg": Tausende protestieren gegen Donald Trump

Von Christiane Jacke, Luzia Geier, Thomas Müller, Christian Fahrenbach

USA - In den USA haben an vielen Orten Menschen zu Tausenden gegen die Politik von Donald Trump (78) protestiert. Allein in der US-Hauptstadt versammelten sich am Washington Monument nahe dem Weißen Haus mehrere Tausend Demonstranten.

Demonstranten am nationalen Aktionstag "Hände weg!" vor dem Washington Monument.
Demonstranten am nationalen Aktionstag "Hände weg!" vor dem Washington Monument.  © Jen Golbeck/SOPA Images via ZUMA Press Wire/dpa

Auch in Dutzenden anderen Städten gab es große Protestaktionen - etwa in New York, Atlanta, Boston, Detroit oder Chicago. Die Veranstalter sprachen von "Millionen" Teilnehmern bei insgesamt mehr als 1300 Versammlungen. Offizielle Zahlen oder Schätzungen gab es nicht.

Verschiedene Organisationen hatten gemeinsam zu einem landesweiten Aktionstag und größeren wie kleineren Veranstaltungen in allen US-Bundesstaaten aufgerufen - unter dem Motto "Hände weg".

Vorab hatten die Veranstalter landesweit mit Hunderttausenden Teilnehmern gerechnet. Am Ende erklärten sie, Millionen Menschen hätten sich beteiligt. Gesicherte Zahlen gab es aber nicht. Die Polizei in der Hauptstadt Washington etwa gab auch auf Nachfrage keine eigene Schätzung zur dortigen Teilnehmerzahl bekannt.

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In sozialen Medien verbreiteten sich aber rasant Fotos und Videos von großen Menschenansammlungen an vielen Orten im Land.

US-Präsident Donald Trump sieht sich im eigenen Land zahlreichen Protesten ausgesetzt.
US-Präsident Donald Trump sieht sich im eigenen Land zahlreichen Protesten ausgesetzt.  © Matt Rourke/AP/dpa

Proteste gegen Donald Trump: "Hände weg von der Demokratie"

Auch in Seattle nahmen viele Menschen an der "Hände weg!"-Kundgebung teil.
Auch in Seattle nahmen viele Menschen an der "Hände weg!"-Kundgebung teil.  © Karen Ducey/The Seattle Times via AP/dpa

In Washington forderten Demonstranten auf Plakaten unter anderem, die Verfassung zu verteidigen, Trump des Amtes zu entheben und das Sozialsystem nicht anzutasten. Auf anderen Schildern stand etwa: "Hände weg von der Demokratie" oder "Stoppt den Coup".

Unter den Demonstranten in Washington waren vier Frauen – Trish, Laura, Laurel und Jacky. Trish lebt in der US-Hauptstadt, Laura, Laurel und Jacky reisten aus den Bundesstaaten North Carolina und Virginia an. Sie halten das, was derzeit im Land passiert, für gefährlich.

Jacky kritisierte, Trump sei ein "angehender Autokrat", der lieber mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin (72) anbandele als mit demokratisch gewählten Staatschefs.

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"Wir respektieren die Demokratie, wir respektieren ihre Regeln – und dies ist eine Regierung, die eine Regel nach der anderen bricht", beklagte Trish. Trump entfremde das Land von seinen traditionellen Verbündeten.

Die Menschen protestierten gegen die Zerschlagung von US-Behörden, darunter das Bildungsministerium, gegen die Beschneidung der Entwicklungshilfe und gegen die Migrationspolitik.

Trump hat seit seinem Amtsantritt mithilfe von Elon Musk (53) damit begonnen, den Staatsapparat rigoros umzubauen, im großen Stil Bundesbedienstete zu feuern und mehrere Behörden ganz auseinanderzunehmen.

Titelfoto: Montage: Karen Ducey/The Seattle Times via AP/dpa, Matt Rourke/AP/dpa

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