Geldwäsche von russischen Krediten in Millionenhöhe? Untersuchungen gegen Trump-Media laufen heiß
New York (USA) - Die Bundesstaatsanwaltschaft in New York ermittelt gegen Donald Trumps (76) Social-Media-Unternehmen. Der Vorwurf: Geldwäsche. Doch damit nicht genug, denn die Summen in Millionenhöhe sollen aus Russland kommen.
Wie unter anderem die britische Zeitung "The Guardian" und das "Forbes"-Magazin berichten, seien die Ermittlungen bereits im vergangenen Jahr begonnen worden. Trumps Unternehmen "Trump Media", zu dem auch die Social-Media-Plattform "Truth Social" gehört, soll zwei Kredite in Höhe von insgesamt acht Millionen Dollar (circa 7,5 Millionen Euro) erhalten haben.
Diese hatte das Unternehmen bitter nötig, nachdem es aufgrund einer gescheiterten Fusion mit dem Blankoscheck-Unternehmen "Digital World" (DWAC) kurz vor dem Aus stand. Grund für die geplatzte Firmenzusammenführung waren schon damals (2021) strafrechtliche Untersuchungen.
Beide Zahlungen stehen nun im Verdacht, gegen das Geldwäsche-Gesetz verstoßen zu haben und werden darüber hinaus mit einem ehemaligen Mitarbeiter Putins in Verbindung gebracht.
Die erste Zahlung in Höhe von zwei Millionen (rund 1,9 Millionen Euro) erfolgte bereits im Dezember 2021, nachdem die geplante Fusion mit DWAC - die Trump Media Millionen eingebracht hätte - ins Wasser fiel.
Diesen Kredit steuerte DWAC über die "Paxum Bank" aus, um das Unternehmen des ehemaligen Präsidenten am Leben zu halten. Und eben diese Bank soll verdächtige Verbindungen zu Russlands derzeitigem Machthaber Wladimir Putin (70) haben.
Enge Verbindungen zur russischen Regierung
Die zweite Zahlung in Form eines Kredits über 6 Millionen US-Dollar (circa 5,6 Millionen Euro) wurde zwei Monate später verzeichnet. Sie wurde von einem anderen Unternehmen namens "ES Family Trust" in Auftrag gegeben, aber ebenfalls durch die "Paxum Bank" überwiesen.
In beiden Fällen weigerten sich die Führungskräfte von "Trump Media" Einzelheiten zur Identität der Kreditgeber oder der Herkunft des Geldes bekannt zugeben. Das geht aus einem Interview des ehemaligen Mitbegründers des Unternehmens, Will Wilkerson, hervor.
Was im Zuge der Ermittlungen besonders auffiel, ist die verschleierte Verbindung zur "Paxum Bank". Obwohl beide Kredite von zwei verschiedenen Quellen kommen, scheinen sich dort die Stränge zu treffen: Der Mitarbeiter des ES Family Trust, welcher die zweite Zahlung an Trumps Unternehmen in Auftrag gegeben hatte, soll zu diesem Zeitpunkt gleichzeitig Direktor der "Paxum Bank" gewesen sein.
Außerdem konnte im Zuge der Geldwäsche-Ermittlungen herausgefunden werden, dass ein Teilhaber der Bank, Anton Postolnikov, ein Verwandter von Putins engem Verbündeten Aleksander Smirnov (58) ist.
Paxum Bank im Visier: Unseriöse Zahlungen und illegale Finanzierungen
Smirnov arbeitete bis 2017 in der Zentrale der russischen Regierung, war davor der erste stellvertretende Justizminister Russlands und diente ebenfalls im Exekutivbüro von Präsident Putin.
Heute leitet er das Schifffahrtsunternehmen "Rosmorport".
Doch auch ohne Verbindungen nach Russland bleibt die Verbindung zur "Paxum Bank" besorgniserregend. In der Vergangenheit wurden durch das Kreditinstitut Dienstleistungen für Pornografie- und Sexarbeiter-Industrie erbracht. In den Augen der Staatsanwaltschaft bestehe daher ein höheres Risiko für Geldwäsche und andere illegale Finanzierungen.
Laut Whistleblower Will Wilkerson, habe Trump Media im Frühjahr 2022 Erwägung gezogen, die Kredite zurückzugeben. Das Geld wurde allerdings bis heute nicht zurückgezahlt, nicht einmal in Form einer Anzahlung oder erste Rückzahlungsrate.
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