Ex-Vize Pence geht auf Trump los: "Die Geschichte wird ihn zur Rechenschaft ziehen"

Washington - Mit mehr als deutlichen Worten hat sich der ehemalige US-Vizepräsident Mike Pence (63) von Ex-Präsident Donald Trump (76) distanziert. Die Geschichte werde Trump zur Rechenschaft ziehen, sagte Pence mit Blick auf den Sturm des Kapitols vor etwas mehr als zwei Jahren.

Mike Pence (63, Foto) war vier Jahre lang Vizepräsident unter Donald Trump (76).
Mike Pence (63, Foto) war vier Jahre lang Vizepräsident unter Donald Trump (76).  © dpa/Stephen M. Dowell/Orlando Sentinel/AP

Als Vorsitzender des Senates hatte Pence damals die Aufgabe, die Wahlniederlage seines Chefs auch formal zu bestätigen. Der hatte ihn zuvor aufgerufen, diesen zutiefst demokratischen Akt zu blockieren. Hintergrund: Ein angeblicher Wahlbetrug, für den es bis heute keine Beweise gibt.

"Präsident Trump lag falsch. Ich hatte kein Recht, das Wahlergebnis zu revidieren. Und seine unbesonnenen Worte haben meine Familie und jeden auf dem Kapitol an dem Tag in Gefahr gebracht", so Pence.

Seine deutlichen Worte formulierte der heute 63-Jährige übrigens auf einer Veranstaltung des Gridiron-Clubs, einer Journalistenvereinigung. Und so ging er auch nochmal gesondert auf die Rolle der Medien und deren Berichterstattung an diesem 6. Januar 2021 ein:

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"Wir konnten unsere Stellung halten - auch, weil ihr eure Stellung gehalten habt. Das amerikanische Volk weiß, was an dem Tag passiert ist, weil ihr niemals aufgehört habt zu berichten."

Genauso solle man niemals die Gewalt der gewalttätigen Trump-Anhänger gegen die damals in Washington anwesenden Ordnungskräfte herunterspielen. "Solange ich lebe, werde ich nie und nimmer die Verletzungen, die verlorenen Menschenleben oder den Heldenmut kleinreden, den die Gesetzeshüter an jenem tragischen Tag gezeigt haben."

Pence (l.) und Trump im November 2018 gemeinsam im Oval Office.
Pence (l.) und Trump im November 2018 gemeinsam im Oval Office.  © dpa/Evan Vucci/AP

Tritt Mike Pence bei der nächsten Wahl selbst an?

Doch woher kommt auf einmal diese deutliche Distanzierung von Pence gegenüber Trump? Ein Grund könnte sein, dass der 63-Jährige bei der kommenden Präsidentschaftswahl selbst antreten möchte.

Gerüchte darüber gibt es schon lange, zumindest am Wochenende blieb er aber eine Antwort schuldig.

Titelfoto: dpa/Stephen M. Dowell/Orlando Sentinel/AP

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