Trump lädt Russland zum Angriff ein - deutsche Politiker schockiert!
Berlin - Ob er sich diese Aussage gut überlegt hat? Wiedereinmal hat sich der ehemalige US-Präsident Donald Trump (77) – der es in diesem Jahr zurück ins Weiße Haus schaffen will – als Putin-Sympathisant enttarnt. Deutsche Politiker reagierten entrüstet auf die jüngsten Äußerungen des Präsidentschaftsbewerbers.
Trump hatte bei einer Wahlkampfveranstaltung in South Carolina gesagt, der "Präsident eines großen Landes" habe ihn gefragt, ob die USA dieses Land auch dann noch vor Russland beschützen würden, wenn es die Verteidigungsausgaben nicht zahle. Der 77-Jährige habe angeblich geantwortet: "Nein, ich würde euch nicht beschützen." Er würde Russland "sogar dazu ermutigen zu tun, was auch immer zur Hölle sie wollen".
Gegenüber der Bild erklärte CDU-Außenexperte Norbert Röttgen (58) am heutigen Montag: "Wer aus seiner Sicht nicht ausreichend zahlt, wird von den USA nicht beschützt. Diese Staaten erklärt er zum Freiwild – gemeint sind in erster Linie wir Deutschen." Er rechnet damit, dass die Nato in eine existenzielle Krise stürzen könnte, sollte Trump im Herbst tatsächlich wiedergewählt werden.
Deutschland müsse daher "verstehen, dass wir schon bald gar keine andere Wahl mehr haben könnten, als uns selbst zu verteidigen, und das in einer Zeit, in der in Europa Krieg herrscht. Wir müssen das als Europäer schaffen, weil alles andere eine Kapitulation vor Putin wäre."
Donald Trump: "Unberechenbar, skrupellos und unzuverlässig"?
Auch der Transatlantik-Koordinator der Bundesregierung, Michael Link (61, FDP), zeigte sich im Gespräch mit dem Tagesspiegel fassungslos: "Donald Trumps irrlichternde Äußerungen zu den vertraglichen Verpflichtungen der USA im Fall des Angriffs auf ein Nato-Mitglied beweisen erneut, wie unberechenbar, skrupellos und unzuverlässig er ist."
Der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses, Michael Roth (53, SPD), betonte in der Zeitung, dass bei einem Wahlerfolg des Republikaners mit allem zu rechnen sei - "auch mit dem Schlimmsten".
Ex-Außenminister Sigmar Gabriel (64) bemerkte im Deutschlandfunk, die Aussage sei wie eine Einladung an den russischen Präsidenten Wladimir Putin (71), das Verteidigungsbündnis zu testen. "Der testet uns dann nicht in Deutschland, aber vielleicht im Baltikum."
Mit einer Allianz – in diesem Falle der NATO – könne man auf so eine Weise nicht umgehen, kritisierte Gabriel Trump.
Titelfoto: dpa/AP | Alex Brandon