Donald Trump: Dieser Mann soll sein Vize werden
Washingtion - Donald Trump (78) hat am heutigen Montag den rechtsgerichteten Senator von Ohio, J.D. Vance (39), zu seinem Kandidaten für die US-Präsidentschaftswahlen ernannt und damit einen einstigen scharfen Kritiker belohnt, der im Kongress zu einem seiner treuesten Unterstützer wurde.
Das verkündete Trump am Rande des Parteitages der Republikaner in Milwaukee über seine Online-Plattform Truth Social. Der 39 Jahre alte Vance sei am besten geeignet, schrieb der frühere US-Präsident und aktuelle Präsidentschaftsbewerber Trump.
Vance werde sich im Wahlkampf unter anderem auf Arbeiter und Farmer in umkämpften Bundesstaaten wie Pennsylvania, Michigan, Wisconsin, Ohio, Minnesota konzentrieren.
Einst feierte Vance mit seinen Memoiren "Hillbilly-Elegie" Erfolge. Der Bestseller gibt Einblick in eine Schicht, die 2016 den Wahlsieg Trumps mit ermöglicht hat.
Heute sitzt der 39 Jahre alte Autor für den Bundesstaat Ohio im Senat. Auf der Münchner Sicherheitskonferenz im Februar trat er als Sprachrohr Trumps auf und forderte vor allem von Deutschland, mehr in seine Streitkräfte zu investieren.
In der breiten amerikanischen Öffentlichkeit dürfte er allerdings nicht allzu bekannt sein.
Das kommt im Notfall auf J.D. Vance zu
Das Amt des Vizepräsidenten ist generell kein einfaches: Aufgabe des Stellvertreters ist es, die Politik des Präsidenten anzupreisen und zu vertreten, gleichzeitig eigene Akzente zu setzen, ohne aber dem Chef die Schau zu stehlen, keine Patzer zu machen, ohne aber selbst zu sehr zu glänzen. Insbesondere Trump teilt nicht gerne Ruhm und Aufmerksamkeit mit anderen.
In diesem Wahljahr richtet sich der Blick mehr denn je auf die jeweiligen Vizekandidaten. Die beiden Kontrahenten für das Präsidentenamt sind beide in weit fortgeschrittenem Alter. Donald Trump ist 78, Joe Biden ist 81 und wäre zum Start einer zweiten Amtszeit 82.
Und der oder die Vize rückt laut US-Verfassung auf das höchste Amt im Staat auf, falls der Präsident stirbt oder anderweitig ausfällt.
Der viertägige Parteitag der Republikaner in Milwaukee im US-Bundesstaat Wisconsin begann am heutigen Montag. Für Donnerstagabend (Ortszeit) ist eine große Rede Trumps geplant.
Er soll offiziell zum Präsidentschaftskandidaten der Partei gekürt werden.
Titelfoto: Leon Neal/Getty Images/AFP