Nach Attentat: Trump und Biden werben für Einheit

Washington, D.C. - Nach dem Attentat auf US-Präsidentschaftsbewerber Donald Trump (78) gehen die Ermittler davon aus, dass der getötete Schütze alleine gehandelt hat. Folglich bestehe auch keine weitere Gefahr für die öffentliche Sicherheit. Trump und Konkurrent Joe Biden (81) werben derweil für Einheit.

Donald Trump (78) wird von Agenten des US-Geheimdienstes Secret Service umringt, nachdem er während des Wahlkampfes attackiert worden war.
Donald Trump (78) wird von Agenten des US-Geheimdienstes Secret Service umringt, nachdem er während des Wahlkampfes attackiert worden war.  © Gene J. Puskar/AP/dpa

Das FBI bestätigte in einem Telefon-Briefing für Journalisten, dass der 20 Jahre alte Attentäter bei der Wahlkampfveranstaltung im Bundesstaat Pennsylvania am Samstag mit einem halbautomatischen Gewehr vom Typ AR-15 geschossen habe, berichtete unter anderem die "New York Times".

Die Waffe sei am Tatort neben der Leiche des Schützen gefunden worden. Das Gewehr sei legal gekauft worden – allerdings vom Vater des Täters. Wie der Schütze an die Waffe gekommen sei, sei noch unklar.

Die Familie des Täters kooperiere mit den Ermittlern. Ein Motiv für die Tat wurde noch nicht ausgemacht.

Einsatzkräfte stürmen die Bühne während der Wahlkampfveranstaltung, nachdem Donald Trump (78) angeschossen wurde.
Einsatzkräfte stürmen die Bühne während der Wahlkampfveranstaltung, nachdem Donald Trump (78) angeschossen wurde.  © Evan Vucci/AP/dpa

Biden und Trump mahnen zur Einheit

Eine abendliche Ansprache aus dem Büro des Präsidenten – in diesem Fall Joe Biden (81) –, die live im Fernsehen übertragen wird, ist krisenhaften Momenten und großen Zäsuren im Land vorbehalten.
Eine abendliche Ansprache aus dem Büro des Präsidenten – in diesem Fall Joe Biden (81) –, die live im Fernsehen übertragen wird, ist krisenhaften Momenten und großen Zäsuren im Land vorbehalten.  © Erin Schaff/Pool The New York Times/AP/dpa

Nach dem Attentat auf Präsidentschaftsbewerber Trump mahnen sowohl der Republikaner als auch der demokratische Amtsinhaber Joe Biden (81) zur Einheit und werben für einen gemäßigteren Ton im Wahlkampf.

Die politische Debatte im Land sei sehr hitzig geworden, sagte Biden. "Es ist Zeit, sie abzukühlen", mahnte er. "Wir alle haben die Verantwortung, das zu tun." Gewalt sei nie eine Lösung.

"Wir lösen unsere Meinungsverschiedenheiten an der Wahlurne. So machen wir es - an der Wahlurne, nicht mit Kugeln", sagte Biden nach dem Attentat.

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Trump warb vor Beginn des Parteitags der Republikaner für eine Überwindung der politischen Spaltung im Land.

Er habe seine ursprünglich geplante und sehr angriffslustige Rede für den Parteitag verworfen, sagte der 78-Jährige in einem Interview mit der Boulevardzeitung "New York Post". "Ich will versuchen, das Land zu einen", sagte Trump demnach. "Aber ich weiß nicht, ob es möglich ist. Die Menschen sind sehr gespalten."

Der ehemalige US-Präsident Donald Trump winkt seinen Anhängern nach seiner Ankunft auf dem Milwaukee Mitchell International Airport im Vorfeld des Parteitags der Republikaner zu.
Der ehemalige US-Präsident Donald Trump winkt seinen Anhängern nach seiner Ankunft auf dem Milwaukee Mitchell International Airport im Vorfeld des Parteitags der Republikaner zu.  © Alex Brandon/AP/dpa

Der viertägige Parteitag der Republikaner in Milwaukee im US-Bundesstaat Wisconsin beginnt am heutigen Montag. Trotz des Attentats reiste Trump bereits am Sonntag an. Er soll dabei offiziell zum Kandidaten der Partei für die Präsidentschaftswahl am 5. November gekürt werden.

Für Donnerstagabend (Ortszeit) ist eine große Rede Trumps geplant. Mit Spannung wird auch erwartet, wer an seiner Seite als Kandidat für das Amt des Vizepräsidenten ins Rennen gehen soll.

Erstmeldung 6.27 Uhr, zuletzt aktualisiert 12.49 Uhr.

Titelfoto: Bildmontage: Gene J. Puskar/AP/dpa, Evan Vucci/AP/dpa

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