Donald Trump macht Ernst: Er will 2024 erneut kandidieren
Mar-A-Lago (Florida) - Lange Zeit befeuerte Donald Trump (76) gezielt Spekulationen, dass er sich 2024 noch mal um die Präsidentschaft bewerben könnte. Nun macht er es offiziell. Doch nach dem schwachen Abschneiden seiner Partei bei den Kongresswahlen hat sich seine Ausgangsposition verschlechtert.
Der frühere US-Präsident Donald Trump will bei der Präsidentenwahl 2024 erneut für die Republikaner antreten.
Das kündigte Trump am Dienstagabend (Ortszeit) bei einem Auftritt in seinem Anwesen Mar-a-Lago im Bundesstaat Florida an.
"Amerikas Comeback beginnt genau jetzt", sagte der 76-Jährige vor geladenen Gästen in einem Saal.
Trump hatte die Wahl 2020 gegen den Demokraten Joe Biden (79) verloren und so nach einer Amtszeit das Weiße Haus verlassen. Seine Wahlniederlage hat Trump bis heute nicht eingeräumt.
Der Republikaner pries Errungenschaften seiner Amtszeit von 2017 bis 2021 und beklagte, seitdem Biden im Amt sei, gehe es steil bergab mit dem Land.
"Bald werden wir wieder eine großartige Nation sein", sagte Trump.
Seine Ankündigung kommt nur eine Woche nach den Parlaments- und Gouverneurswahlen in den USA, bei denen die Republikaner anders als erwartet keinen spektakulären Sieg einfahren konnten.
Es gibt noch weitere Präsidentschaftskandidaten, die Trump gefährlich werden könnten
Trump, der sich lautstark in den Wahlkampf einmischte und zahlreiche rechte Kandidaten öffentlich unterstützte, wird für das schlechte Ergebnis mitverantwortlich gemacht.
Das könnte sein Vorhaben nun erschweren: Denn um am Ende tatsächlich als der offizielle Kandidat seiner Partei für die Präsidentenwahl 2024 ins Rennen zu gehen, muss Trump sich in parteiinternen Vorwahlen behaupten.
Gefährlich werden könnte Trump zum Beispiel der Gouverneur von Florida, Ron DeSantis (44). Der 44-Jährige wurde bei den Zwischenwahlen mit einem starken Ergebnis in seinem Amt bestätigt.
DeSantis vetritt zwar ähnliche Hardliner-Positionen, wirkt in seiner Außendarstellung aber weniger schrill. Und auch andere Republikaner dürften sich nun dazu ermutigt fühlen, den Schritt aus der Deckung zu wagen.
So ging Trumps Vizepräsident Mike Pence (63) auf Distanz zu ihm und sagte, dass er über eine Kandidatur nachdenke und dann auch bereit wäre, gegen seinen einstigen Chef anzutreten.
Aus der gemäßigteren Ecke der Partei könnte sich etwa der Gouverneur von Virginia, Glenn Youngkin, als Kandidat ins Spiel bringen.
Donald Trump ist immer noch der Überzeugung, dass ihm 2020 die Wahlen "gestohlen" wurden
Trump war von 2017 bis 2021 Präsident der Vereinigten Staaten.
In den USA kann eine Person zwei Amtszeiten lang Präsident sein, egal ob diese aufeinander folgen oder nicht. Trump wäre bei der Wahl in gut zwei Jahren 78 Jahre alt.
Trump weigert sich bis heute, seine Niederlage bei der Präsidentenwahl 2020 gegen Biden einzugestehen.
Biden reagiert auf die Kandidatur von Trump gelassen
US-Präsident Joe Biden will zu der erneuten Kandidatur seines Vorgängers Donald Trump nichts sagen.
"Nicht wirklich", sagte Biden am Mittwoch in Indonesien der mitreisenden US-Presse zufolge auf die Frage, was seine Reaktion sei.
Biden nimmt auf der Insel Bali am G20-Gipfel der führenden Wirtschaftsmächte teil. Dort besuchte er mit anderen Staats- und Regierungschefs einen Mangrovenwald.
Biden stand gerade mit Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron (44) zusammen, als er zu Trumps Kandidatur gefragt wurde.
Beide grinsten sich den Angaben nach an.
Titelfoto: Andrew Harnik/AP/dpa