Ex-Premier Boris Johnson wehrt sich gegen Vorwürfe: "Das ist ein Haufen Unsinn"
London - Nach Vorwürfen mutmaßlicher Vetternwirtschaft gegen Ex-Premier Boris Johnson (58) und den BBC-Vorsitzenden Richard Sharp (66) hat letzterer einer unabhängigen Prüfung seiner Ernennung zugestimmt.
Er wolle sichergehen, dass alle Richtlinien befolgt worden seien, und habe den Nominierungsausschuss des BBC-Aufsichtsrats gebeten, mögliche Interessenskonflikte zu prüfen, teilte Sharp am Montag mit.
"Wir haben bei der BBC viele Herausforderungen, und ich weiß, dass Ablenkungen wie diese nicht hilfreich sind." Außerdem beruhe das Geschäft des Senders auf Vertrauen der Öffentlichkeit, erklärte er.
Die Sunday Times hatte am Wochenende berichtet, Sharp habe kurz vor seiner Berufung zum BBC-Vorsitzenden durch Johnson den damaligen Regierungschef finanziell beraten.
Demnach half Sharp seinem langjährigen Freund Johnson Ende 2020, eine Garantie für ein Darlehen von bis zu 800.000 Pfund (umgerechnet rund 911.000 Euro) zu arrangieren. Kurz danach wurde Sharp offiziell von Johnson für den BBC-Posten vorgeschlagen.
Der BBC-Vorsitzende (Chairman) wird vom Monarchen auf Vorschlag des Premierministers und der Kulturministerin ernannt. Der öffentlich-rechtliche Sender ist nicht am Auswahlprozess beteiligt.
Johnson wies die Vorwürfe zurück. "Das ist ein Haufen kompletter Unsinn - kompletter Unsinn", sagte der Ex-Premier am Montag dem Sender Sky News. "Richard Sharp ist ein großartiger und weiser Mann, aber er weiß absolut nichts über meine persönlichen Finanzen, das kann ich Ihnen zu 100 Prozent sagen, ganz sicher."
Titelfoto: House Of Commons/PA Wire/dpa