"Was mir Hoffnung gibt, ist die nächste Generation": So lief Obamas Berlin-Auftritt

Berlin - Trotz Kritik an seinem politischen Vermächtnis bleibt Barack Obama (64) in Deutschland ein gerne gesehener Gast: In Berlin philosophiert der frühere US-Präsident auf großer Bühne über Demokratie und politische Führung.

Der ehemalige US-Präsident Barack Obama (64) traf anlässlich seines Berlin-Besuchs auch Bundeskanzler Olaf Scholz (61, SPD) zum Mittagessen.
Der ehemalige US-Präsident Barack Obama (64) traf anlässlich seines Berlin-Besuchs auch Bundeskanzler Olaf Scholz (61, SPD) zum Mittagessen.  © Michael Kappeler/dpa

Ganz zum Schluss - nach 60 Minuten - wendet sich Barack Obama mit eindringlichen Worten zum Klimawandel nochmal direkt an sein Publikum. "Was mir Hoffnung gibt, ist die nächste Generation", sagt der frühere US-Präsident am Mittwochabend in Berlin. "Wenn ich um die Welt reise, stelle ich fest, dass diese Generation junger Menschen intelligent, idealistisch und innovativ ist."

Und doch spüre sie manchmal eine Last, die entmutigen könne. "Ich möchte euch sagen, dass es eine freudige Verantwortung ist. Es ist ein großes Privileg, auf diese Welt einzuwirken und sie zu verbessern." Dann der Appell: "Und für die Älteren hier lautet meine Botschaft: Geht ihnen dabei aus dem Weg."

Es folgt tosender Applaus in der blau beleuchteten Halle am Ostbahnhof - blau wie die Farbe seiner demokratischen Partei in den USA. Auch wenn Barack Obama seit 2017 kein US-Präsident mehr ist, weiß er immer noch die Massen in seinen Bann zu ziehen.

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Moderator Klaas Heufer-Umlauf (39) führt durch den Abend und spricht mit Obama über dessen Sicht auf aktuelle politische Themen wie den Klimawandel und gute politische Führung.

Während der einstige Chef im Weißen Haus Kritik an seinem politischen Wirken zu kontern weiß, zeigt er sich menschlich nahbar - und fehlbar. "Fragen Sie meine Frau Michelle, ich habe zehnmal am Tag Unrecht", scherzt der 61-Jährige.

Barack Obama in Berlin: Der frühere US-Präsident wird gefeiert wie ein Popstar

Vor dem Auftritt von Barack Obama bildeten sich vor der Mercedes-Benz-Arena in Berlin lange Schlangen.
Vor dem Auftritt von Barack Obama bildeten sich vor der Mercedes-Benz-Arena in Berlin lange Schlangen.  © Christophe Gateau/dpa

In Deutschland wird Obama bis heute wie ein Popstar gefeiert. Und auch an diesem Abend - angekündigt als "An evening with President Barack Obama live in person" - stehen die Versäumnisse seiner achtjährigen Präsidentschaft nicht im Vordergrund. Stattdessen scheinen die Worte Obamas eher Nostalgie in der Halle auszulösen.

Mit seiner Frau Michelle (59) bildete Obama einst das berühmteste Power-Paar der Welt, brachte Glamour und Größe ins Weiße Haus, öffnete es für Jazz und Rapper.

Nun füllen die beiden Theatersäle und Konzerthallen, wenn sie ihre Bücher bewerben. Für die Memoiren der beiden soll die Verlagsgruppe Penguin Random House dem Vernehmen nach Dutzende Millionen Dollar hingeblättert haben.

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Nach dem Ausscheiden aus dem Amt gründeten die Obamas die Produktionsfirma Higher Ground Productions, die eine Reihe an Filmen und Serien für Netflix produziert.

Darüber, welche Summe er wohl für den Auftritt in Berlin bekommen hat, lässt sich nur spekulieren. Die Tickets wurden im Vorfeld für rund 60 bis 550 Euro angeboten.

Titelfoto: Michael Kappeler/dpa

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